Turin. ATP Finals: Gegen Daniil Medwedew fehlen Alexander Zverev bei seiner knappen Vorrundenniederlage zu lange die richtigen Ideen.

Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev (24) muss bei den ATP Finals in Turin um den Halbfinaleinzug zittern. Der Weltranglistendritte aus Hamburg verlor sein zweites Gruppenmatch nach einem Krimi gegen Titelverteidiger Daniil Medwedew trotz starken Aufbäumens mit 3:6, 7:6 (7:3), 6:7 (6:8) - es war bereits seine fünfte Niederlage in Folge gegen den US-Open-Champion aus Russland.

Seine Auftaktpartie hatte Zverev nach der verletzungsbedingten Aufgabe des Italieners Matteo Berrettini gewonnen, am Freitag geht es gegen den polnischen Debütanten Hubert Hurkacz in der abschließenden Vorrundenpartie ums Halbfinale. Schon im vergangenen Jahr war die deutsche Nummer eins beim Saisonfinale der acht Jahresbesten in der Gruppenphase gescheitert.

Zverev agiert zu lange nur passiv

Im elften Duell mit Medwedew kassierte Zverev seine sechste Niederlage, der bislang letzte Sieg liegt fast genau zwei Jahre zurück. Gegen die russische "Ballwand" fehlt es ihm am Mittwoch zunächst an Ideen und Mitteln. Zverev agierte lange zu passiv und schaffte es nicht, den Gegner von seiner Position hinter der Grundlinie entscheidend unter Druck zu setzen.

Der Weltranglistenzweite baute hingegen die Ballwechsel strategisch clever auf, lauerte auf seine Chancen und packte eiskalt zu. Ab dem zweiten Durchgang zeigte Zverev aber eine bissigere Körpersprache, war besser im Match und erzwang den Entscheidungssatz. In einem Krimi zweier nervenstarker Aufschläger musste wieder der Tiebreak herhalten - nun mit dem schlechteren Ende für Zverev, auch wenn er noch zwei Matchbälle abwehrte. (sid)