Krefeld. Die Auswahl von Bundestrainer Toni Söderholm gewann beim Deutschland Cup das Spiel gegen die Schweiz mit 3:0. Nun wartet die Slowakei.

Mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft beim Deutschland Cup einen großen Schritt Richtung Turniersieg gemacht - und Bundestrainer Toni Söderholm beim Olympia-Casting vor schwierige Entscheidungen gestellt. Nach dem 4:3 gegen Russland bezwang die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) auch den Erzrivalen Schweiz mit 3:0 (0:0, 1:0, 2:0) und überzeugte diesmal mit großem Kampfgeist.

Bei der WM-Revanche gegen die Eidgenossen erzielten der Schweden-Legionär Tobias Rieder (28.), der Berliner Leo Pföderl (59.) und Münchener Patrick Hager (60.) die Tore für die deutsche Mannschaft, die am Sonntag (14.30 Uhr/MagentaSport) gegen die Slowakei um ihren achten Triumph beim Heimturnier spielt. Zuletzt hatte sie 2015 den Deutschland Cup gewonnen.

Starke Leistung von Torhüter Dustin Strahlmeier

163 Tage nach dem WM-Viertelfinale von Riga, das die DEB-Auswahl durch den spektakulären Penalty von Marcel Noebels mit 3:2 gewonnen hatte, setzte sich die DEB-Auswahl in einem hart umkämpften Duell vor allem dank Torhüter Dustin Strahlmeier durch. 63 Tage vor den Winterspielen in Peking (4. bis 20. Februar 2022) empfahl sich aber nicht nur der Wolfsburger Goalie für einen der letzten noch offenen Plätze im Olympia-Kader.

„Der Schlüssel war, dass wir geduldig verteidigt haben. Wir haben viele Schüsse geblockt“, sagte Söderholm bei MagentaSport, gab aber mit Blick auf den starken Schweizer Druck zu: „Wir waren schon in der Waschmaschine in den ersten zwei Dritteln, unser Aufbauspiel war nicht sauber genug. Aber Strahlmeier war sehr stark.“ Strahlmeier löste im Tor den Iserlohner Andreas Jenike, der am Donnerstag bei 4:3 gegen Russland seinen ersten Sieg für die Nationalmannschaft verbucht hatte. Die Schweizer starteten nach dem 1:7-Debakel zu Turnierauftakt gegen die Slowakei mit Wut im Bauch und verschafften Strahlmeier schon früh reichlich Arbeit.

Erneut ein träger Beginn

Wie schon gegen die junge russische Auswahl, gegen die sie schnell 0:2 zurückgelegen hatte, fand die deutsche Mannschaft nur schwer ins Spiel. Häufig waren die Schweizer einen Schritt schneller und zielstrebiger auf dem Weg zum Tor. Erst nach 15 Minuten hatte der Düsseldorfer Alexander Ehl die erste Torchance. „Die kommen hart“, sagte Debütant Taro Jentzsch von den Iserlohn Roosters bei MagentaSport über die Schweizer, „die haben im letzten Spiel eine Reise bekommen. Darauf waren wir vorbereitet.“

Im zweiten Drittel ging die DEB-Auswahl deutlich engagierter zu Werke. Der Lohn: Beim ersten Überzahlspiel gab es prompt die Führung: Der langjährige NHL-Stürmer Rieder traf im Nachschuss - wie schon bei seinem Siegtor gegen Russland. In der letzten 120 Sekunden fiel dann die Entscheidung. Die Partien in Krefeld sind für Söderholm die letzte Möglichkeit, Kandidaten für Olympia auf internationalem Niveau zu testen. Zu großen Teilen steht das Team um die NHL-Stars Leon Draisaitl, Philipp Grubauer und Moritz Seider bereits. (fs/sid)