Frankfurt/Main. Der Deutsche Olympische Sportbund trennt sich von Vorstandschefin Veronika Rücker, die sich zuletzt wieder massiver Kritik stellten musste.

Im Wirbel um einen anonymen Brief aus dem Mitarbeiterkreis verliert auch DOSB-Vorstandschefin Veronika Rücker ihren Posten. Der Deutsche Olympische Sportbund habe sich mit der 51-Jährigen auf "eine einvernehmliche Beendigung der Zusammenarbeit" zum Jahresende verständigt, teilte der Dachverband am Freitag mit. Damit wolle man "auch im Bereich des Hauptamtes eine personelle Neuaufstellung" ermöglichen. Zuvor hatte bereits DOSB-Präsident Alfons Hörmann angekündigt, sein Amt aufzugeben. Am 4. Dezember soll in Weimar ein neues Präsidium gewählt werden.

Klage-Drohung gegen Ex-Funktionärin

Auslöser der Turbulenzen beim DOSB waren Beschwerden von Mitarbeitern über eine "Kultur der Angst" in der Verbandszentrale. Zuletzt war bekanntgeworden, dass DOSB-Spitzenfunktionäre um Rücker und Hörmann das ehemalige Vorstandsmitglied Karin Fehres unter Androhung einer Strafanzeige und Zivilklage aufgefordert hatten, sich als Verfasserin der anonymen Mail vom 6. Mai zu bekennen. Fehres hatte dies als "absurd und haltlos" zurückgewiesen.

Wegen dieses Vorgangs waren Hörmann und Rücker erneut in die Kritik geraten. Man sei den Einschätzungen der Rechtsberater gefolgt und habe Versuche zur außergerichtlichen Klärung der Hintergründe der Mitarbeiter-Vorwürfe unternommen, hieß es nun in einer Erklärung der DOSB-Spitze. "Um den Vorgang nicht weiter eskalieren zu lassen, haben der Vorstand und Alfons Hörmann als persönlich Betroffener unmittelbar nach einer entsprechenden Empfehlung der Ethik-Kommission Ende Oktober entschieden, keine weiteren rechtlichen Schritte zu unternehmen", teilten Hörmann und Rücker nun mit. (dpa)