Barcelona/Paris. Hochkarätige Transfers gab es viele in diesem Fußball-Sommer. Der spektakulärste ist nun perfekt: Lionel Messi wechselt nach Paris.

Der Sensationstransfer ist offenbar perfekt: Der sechsmalige Weltfußballer Lionel Messi wechselt ablösefrei zum französischen Spitzenklub Paris St. Germain. Dies bestätigte sein Vater und Manager Jorge laut spanischen Medien am Dienstag. "Es ist fertig", titelte auch die gut informierte französische Sportzeitung L'Equipe.

Das argentinische Offensiv-Genie, 21 Jahre lang Ikone des FC Barcelona, soll einen Zweijahresjahresvertrag erhalten. Angeblich ist der Kontrakt mit 40 Millionen Euro per annum dotiert. Der 34-jährige Argentinier hatte zuvor 21 Jahre - davon einige Jahre als Jugendlicher - für Barca gespielt.

Messi verabschiedete sich unter Tränen

Barcelona hatte am vergangenen Donnerstag Messis Abschied verkündet, und der bisherige Star der Katalanen sagte am Sonntag auf einer Pressekonferenz in Barcelona tränenreich „adios“. Der argentinische Superstar gewann mit Barca 35 Titel und erzielte in 778 Pflichtspielen 672 Tore seit seinem Debüt im Oktober 2004.

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Angeblich war Messi bereit, auf die Hälfte seiner Bezüge bei Barca zu verzichten. Doch der finanziell angeschlagene Renommierklub durfte auch dieses Salär nicht stemmen. Das sogenannte Financial Fair Play der spanischen Liga ließ keinen Spielraum für eine Vertragsverlängerung, Barca hat Schulden in Höhe von fast einer halben Milliarde Euro angehäuft.

Messi spielt mit Neymar, Mbappe und Verratti

PSG tritt damit endgültig in die Fußstapfen des Rekord-Europapokalsiegers Siegers Real Madrid, denn der Pariser Klub hat neben Messi weitere Superstars wie Neymar, einst Teamkollege des Argentiniers beim FC Barcelona, WM-Champion Kylian Mbappe, Sergio Ramos, die italienischen Europameister Marco Verratti und Gianluigi Donnarumma sowie Angel Di Maria und den Niederländer Georginio Wijnaldum in seinen Reihen zu bieten. Die deutschen Nationalspieler Julian Draxler und Thilo Kehrer stehen auch bei PSG unter Vertrag, geraten aber immer mehr in den Hintergrund.

Schon seit Tagen herrschte Messi-Mania an der Seine. Hunderte PSG-Fans hatten sich schon am Sonntagabend am Flughafen Le Bourget eingefunden und lautstark Messis Namen skandiert. Doch die Fan-Ansammlung war verfrüht, denn der Ausnahmespieler landete da noch nicht in der französischen Hauptstadt. Offenbar waren noch letzte Vertragsdetails auszuhandeln. Am Dienstag war dann alles klar, Messi kommt! Am Mittag traf er am Flughafen El Prat in Barcelona ein, die Reise nach Frankreich trat er mit seiner Frau und seinen drei Kindern an.

Was Bayern-Boss Kahn über Messi sagt

Bayern Münchens Vorstandschef Oliver Kahn verfolgte den sich anbahnenden Transfer mit großem Interesse. „Eine spannende Truppe haben die mittlerweile zusammen, wenn man sich die ganzen Namen anschaut“, sagte der 52-jährige Kahn amüsiert am Dienstag bei einem Sponsorentermin. „Die Frage wird doch sein: Wird das funktionieren? Harmonieren die dann letztendlich alle miteinander?“

„So sehr ich alle Spieler schätze, die bei Paris Saint-Germain auflaufen“, meinte Kahn weiter. „Es wird sich zeigen müssen, ob das dann auch eine Mannschaft ist, ein Team ist, ob sich alles zusammenfügt.“ (sid/fs)