London. Nach der Regenunterbrechung war Angelique Kerber gegen Alexandra Sasnowitsch wie ausgewechselt und steht nun im Achtelfinale von Wimbledon.

Mit dem schlechten englischen Wetter kam die Wende zum Guten: Die nach einer Regenunterbrechung wie ausgewechselt spielende Angelique Kerber hat in Wimbledon das Achtelfinale erreicht. Die Siegerin von 2018 hatte am Samstag im Drittrundenmatch gegen Alexandra Sasnowitsch aus Belarus zunächst enorme Mühe. Nach der über eineinhalbstündigen Pause verkörperte Kerber aber die pure Dominanz, siegte 2:6, 6:0, 6:1 - und bringt sich immer mehr als Titelanwärterin in Stellung.

Am „Manic Monday“ bekommt es die 33-Jährige mit US-Nachwuchshoffnung Cori Gauff oder Kaja Juvan (Slowenien) zu tun. Nach dem Turniersieg bei der Generalprobe in Bad Homburg steht Kerber nun schon bei acht Siegen auf Rasen in Serie. Da viele Mitfavoritinnen bereits früh gescheitert sind, ist das Feld für die Kielerin weit geöffnet. Zudem ist Kerber die einzige verbliebene Wimbledonsiegerin im Turnier.

Kerber wurde kalt erwischt

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Der hart erkämpfte Zweitrundensieg am Donnerstag gegen die Spanierin Sara Sorribes, bei dem Kerber über fast dreieinhalb Stunden Hochgeschwindigkeits-Tennis vom Allerfeinsten und ihr wohl bestes Match seit dem Wimbledonsieg 2018 zeigte, hatte ihr Mut gegeben. „Ich kann es noch“, sagte Kerber danach stolz und erleichtert: „Dieses Match gibt mir wieder Selbstvertrauen.“

Doch sie wurde kalt erwischt. Mit ihrem forschen und risikoreichen Spiel stellte Sasnowitsch, die in der ersten Runde von der verletzungsbedingten Aufgabe von US-Superstar Serena Williams profitiert hatte, Kerber vor große Probleme. Ihre ersten beiden Aufschlagspiele gab die Kielerin direkt ab und geriet 0:4 in Rückstand. Kerber agierte fast nur aus der Defensive, ihre mutige Kontrahentin machte hingegen kaum Fehler.

Matchball nach 75 Minuten

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Sasnowitsch, als 100. der Weltrangliste 72 Plätze hinter Kerber klassiert, wirkte wesentlich frischer als die Deutsche. Beim Stand von 1:5 sorgte aber der Regen dafür, dass die Spielerinnen den Platz verlassen mussten - und gab Kerber die Chance, sich in der über eineinhalbstündigen Pause neu zu sortieren. Zwar war der erste Durchgang nicht mehr zu retten, doch Kerber zeigte nun eine ganz andere Körpersprache.

Sie wirkte im zweiten Durchgang viel griffiger, zwang Sasnowitsch mit mehr Power und besseren Returns zu Fehlern und verpasste ihr mit dem 6:0 die Höchststrafe. Die Belarussin war sichtlich beeindruckt und hatte gegen die Dominanz Kerbers auch im dritten Satz keine Chance mehr. Nach 75 Minuten verwandelte die deutsche Nummer eins den ersten Matchball. (sid)