Herzogenaurach. Zum Achtelfinale nach London, das ist leichter gesagt als getan. Der Dschungel der Corona-Vorschriften hat es in sich. Eine Kolumne.

Reisen ist eine komplizierte Sache. Aktuell kursiert die Geschichte von einigen französischen Fans, die zum Europameisterschaftsspiel ihrer Mannschaft nach Budapest wollten, aber stattdessen nach Bukarest flogen. Klingt ähnlich, ist aber blöderweise 643 Kilometer voneinander entfernt.

Reisen in Corona-Zeiten ist noch einmal komplizierter, gerade, wenn man nach London will. Von der zehntägigen Quarantäne sind akkreditierte Journalisten zwar ausgenommen, wenn sie nur zwischen Hotel, Stadion und Trainingsplatz pendeln. Auch sie müssen allerdings sauteure PCR-Tests für den zweiten und achten Tag des Aufenthalts buchen. Aber: Gilt das auch, wenn man nur einen Tag im Land ist? Der gesunde Menschenverstand sagt: nein. Aber gesunder Menschenverstand und Gesetzgebung sind bekanntlich getrennte Welten.

Volles Postfach, automatisierte Antworten

Auf den Internetseiten der britischen Regierung findet sich keine Antwort, dafür eine E-Mail-Adresse. Auf meine Frage kommt eine schnelle Reaktion: „Das Postfach des Empfängers ist voll und kann zurzeit keine Nachrichten entgegennehmen.“ Nächste E-Mail an die britische Botschaft. Nächste automatisierte Antwort mit Verweis auf die bereits bekannten Internetseiten – und eine Telefonnummer, an die man sich bei Fragen wenden kann.

Dort meldet sich eine sehr freundlich klingende englische Tonbandstimme. „Wenn sie Fragen zur Einreise haben, drücken sie die 1.“ Ich drücke. „Alle Informationen finden Sie auf unseren Internetseiten. Unsere Mitarbeiter können Ihnen darüber hinaus nicht weiterhelfen. Danke für ihren Anruf.“

Gern geschehen.