Kopenhagen. Der dänische Nationaltrainer Kasper Hjulmand hat deutliche Kritik an der Uefa geübt. Er vermisst Fingerspitzengefühl beim Verband.

Der dänische Nationaltrainer Kasper Hjulmand hat seine Kritik an der Europäischen Fußball-Union (Uefa) nach der Fortsetzung des Spiels gegen Finnland (0:1) trotz des Unglücks von Christian Eriksen nochmals verschärft. „Ich denke, es war nicht richtig, uns vor diese zwei Optionen zu stellen“, sagte der 49-Jährige auf einer Pressekonferenz am Dienstag: „Gute Führung steht nicht in irgendwelchen Büchern. Es hätte kein Fußball gespielt werden dürfen.“

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Bislang hatte der ehemalige Mainzer Coach stets betont, dass es keinen Druck vonseiten der Uefa gegeben habe. Nun ruderte er zurück. „Ich hatte das Gefühl, dass die Spieler und wir, die uns nahe standen, in diesem Dilemma unter Druck gesetzt wurden“, führte Hjulmand aus: „Auf jeden Fall ist es völlig falsch zu glauben, dass wir gekommen sind und gesagt haben, dass wir gerne weiterspielen würden.“

"Es hätten andere Leute diese Entscheidung treffen müssen“

Der Dachverband hatte den Spielern neben einer unmittelbaren Spielfortsetzung nur eine Neuansetzung am Folgetag um 12.00 Uhr angeboten. Es gehe ihm mit seiner Kritik nicht darum, im Nachhinein „einen Ausgleich oder gar einen Punkt“ zu bekommen. Er wolle damit bezwecken, dass nach dem dramatischen Kollaps von Christian Eriksen ein Lerneffekt eintrete, sagte Hjulmand.

Auch die dänischen Spieler hatten die Fortsetzung der Partie sowie die Entscheidungsfindung bereits harsch kritisiert. „Es war keine Situation, in der wir hätten landen sollen. Es hätten andere Leute diese Entscheidung treffen müssen“, sagte Torhüter Kasper Schmeichel. Angreifer Martin Braithwaite ergänzte: „Natürlich hätte es nicht so sein sollen. Wenn man so etwas erlebt hat, geht man nicht raus und spielt ein Fußballspiel.“ (sid mit fs)