Paris. Als neuer Star des Damen-Tennis hat Naomi Osaka ihre Depressionen öffentlich gemacht und sich von den French Open zurückgezogen.

Es hätte genügend Gesprächsstoff gegeben an diesem ersten Turniermontag der French Open 2021: Das Grand-Slam-Comeback von Roger Federer, die erste Nachtvorstellung der Roland-Garros-Geschichte mit der legendären Serena Williams. Aber es verblasste alles in jenem Moment am späten Abend, da Naomi Osaka, die talentierteste, erfolgreichste Spielerin der neuen Tennisgeneration, ihren denkwürdigen Rückzug von dem Major-Wettbewerb bekanntgab.

Es war ein letztes Ausrufezeichen hinter einer Geschichte, die mit einem angedrohten Medienboykott Osakas begann. Die zwischenzeitlich fortgeführt wurde mit einer 15.000-Dollar-Strafe für die 23-Jährige, weil sie tatsächlich ihre erste Pressekonferenz ausließ. Die dann einen dramatischen Moment erreichte, als Osaka im Namen aller vier Grand-Slam-Turniere eine Disqualifikation angedroht wurde. Und die dann mit einem eindrucksvollen Statement endete, in dem die Japanerin schmerzhafte Einblicke in ihre angegriffene Psyche zuließ. Seit 2018 kämpfe sie mit längeren Phasen der Depression, leide sie unter Phobien in der Öffentlichkeit, erklärte die viermalige Grand-Slam-Gewinnerin. Nun sei es am besten für das Turnier und sich, „wenn ich mich zurückziehe, so dass sich jeder wieder auf das laufende Geschehen in Paris konzentrieren kann“.