Pokljuka. Der Gastgeber, die Favoriten, die deutschen Ziele – am Mittwoch beginnen in Slowenien die Biathlon-Weltmeisterschaften.

Ab Mittwoch finden in Slowenien die Biathlon-Weltmeisterschaften statt. Bis 21. Februar werden an neun Wettkampftagen insgesamt zwölf Titel vergeben. Wir beleuchten die wichtigsten Aspekte.

Der Gastgeber

Zum zweiten Mal nach 2001 werden auf der Pokljuka die Biathlon-Weltmeister gekürt. Dass die Titelkämpfe in Slowenien steigen, liegt an den Erkenntnissen aus dem Mc-Laren-Report. Wegen des darin offen gelegten Staatsdopings in Russland zwischen 2011 und 2016 wurde die ursprünglich nach Tjumen vergebene WM dem sibirischen Ort wieder entzogen – und Pokljuka mit der Veranstaltung betraut.

Die Strecke

Die Wettbewerbe werden auf der Pokljuka ausgetragen; einer alpinen Hochebene im Nordwesten Sloweniens. Sie befindet sich im Nationalpark Triglav auf etwa 1300 Metern Höhe. Im knapp 20 Kilometer entfernten Bled haben die meisten Nationen ihr WM-Quartier bezogen. Der Luftkurort mit seinen 8000 Einwohnern zieht im Winter wie im Sommer die Urlauber an. Auf dem schönen Bleder See ermittelten zuletzt die Ruderer ihre Weltmeister.

Die Corona-Lage

Aufgrund der hohen Infektionszahlen gilt Slowenien seit 24. Januar als Hochinzidenzgebiet. Wie die bisherigen Weltcups findet auch die WM in einer sogenannten Blase statt – mit regelmäßigen Tests und strengen Hygieneregeln. Zuschauer sind auf der Pokljuka nicht zugelassen. Um sich abzuschirmen, hat sich die deutsche Mannschaft in Bled eine separate Unterkunft mit verschiedenen Zweier-Appartements und eigenen Köchen organisiert.

Die Deutschen

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Jeweils fünf Männer und Frauen hat Bundestrainer Mark Kirchner nominiert: Franziska Preuß, Denise Herrmann, Janina Hettich, Vanessa Hinz und Maren Hammerschmidt sowie Arnd Peiffer, Erik Lesser, Be­nedikt Doll, Johannes Kühn und Roman Rees. Als Ersatzstarter stehen Marion Deigentesch und Philipp Horn auf Abruf bereit.

Die Saison

Licht und Schatten wechselten sich bei den deutschen Skijägern im bisherigen Winter regelmäßig ab. Herausragend: der Massenstart-Erfolg von Peiffer in Hochfilzen sowie die Podestplätze von Herrmann, Preuß und Lesser. Allerdings gab es auch etliche Enttäuschungen. Kirchner gibt selbstkritisch zu: „Es hapert bei uns noch an der Konstanz.“

Die Ziele des deutschen Teams

Die größten Chancen im deutschen Team haben Preuß und Herrmann sowie Routinier Peiffer. Die Vorgabe des Verbandes ist betont zurückhaltend; „vier bis fünf Medaillen“ will Sportdirektor Bernd Eisenbichler holen. Bundestrainer Kirchner geht konform: „Wie immer wollen wir in den Staffeln eine Medaille. Wenn es noch eine zusätzliche Medaille in einem Einzelrennen werden würde, können wir zufrieden sein.“

Die Favoriten

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Das Erfolgsrezept ist einfach: Wer etwas gewinnen will, muss die Norweger schlagen. Sie dominieren in dieser Saison die Konkurrenz nach Belieben. Im Gesamtweltcup belegen Johannes Thingnes Bö, Sturla Holm Laegreid, Tarjei Bö und Johannes Dale die ersten vier Plätze bei den Männern; Marte Olsbu Röiseland und Tiril Eckhoff führen bei den Frauen. Am ehesten könnten die Schwedin Hanna Öberg, die zuletzt stark aufgekommene Lisa Theresa Hauser (Österreich) und Dorothea Wierer aus Italien in diese Phalanx einzubrechen. Bei den Männern rechnen sich die Franzosen um Quentin Fillon Maillet und Emilien Jacquelin sowie Sebastian Samuelsson (Schweden) einiges aus.

Das Fernsehen

Wie gewohnt zeigen ARD und ZDF die zwölf Wettkämpfe live. In der ersten Woche überträgt die ARD; in der zweiten Woche ist das ZDF an der Reihe. Auch Eurosport berichtet über alle WM-Entscheidungen.