Frankfurt/Main. Bundestrainer Joachim Löw stellt sich an diesem Montag der Presse. Er ist von der Kommunikation des DFB verärgert.

Bundestrainer Joachim Löw hat dem Deutschen Fußball-Bund in der Außendarstellung nach dem 0:6 in Spanien deutlich widersprochen. „Es gab eine Pressemitteilung, der Trainer brauche emotionale Distanz“, sagte der 60-Jährige am Montag in einem Videogespräch. „Das war für mich unverständlich, weil emotionale Distanz brauche ich nicht.“ Er sei schon sehr lange dabei und habe viel erlebt. „Ich habe gesagt, gebt mir einen Tag Zeit und dann stehe ich für jedes Gespräch bereit.“ Löw habe sich „sehr“ darüber geärgert, dass in den vergangenen Tagen Inhalte aus internen Gesprächen mit dem DFB an die Öffentlichkeit gelangt seien: „Das hat mich persönlich maßlos enttäuscht.“

Der DFB hatte vor einer Woche - knapp zwei Wochen nach der Nations-League-Partie in Sevilla - mitgeteilt, dass Löw Bundestrainer bleibe. Am Freitag hatte DFB-Direktor Oliver Bierhoff ausführlich die Analyse der sportlichen Situation vorgestellt. Löw habe die Kritik gewundert, nach der er abgetaucht seien solle. „Wer mich kennt, der weiß, dass ich konstruktiver Kritik offen gegenüber stehe und mich damit auseinandersetzen kann“, sagte er. „Wer mich kennt, der weiß, dass ich mich auch stelle.“ Der Zeitplan sei auch der Tatsache geschuldet gewesen, dass es keinen früheren Termin mit dem DFB-Präsidium gegeben habe. (dpa)