Essen. Steffen Schneekloth beziffert den Ausfall an TV-Geldern in der Corona-Pandemie auf 200 Millionen Euro und ruft die Vereine zu Solidarität auf.

Die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie sind gewaltig: Fußball-Funktionär Steffen Schneekloth hat die Bundesliga-Klubs zur Einheit und Solidarität aufgerufen und sich für ein Beibehalten des momentanen TV-Gelder-Verteilungsschlüssels ausgesprochen. In einem Gastbeitrag für den Kicker rechnete Schneekloth vor, dass den 36 Profi-Klubs der ersten und zweiten Liga aus der Verwertung der nationalen Medienrechte im kommenden Jahr insgesamt rund 200 Millionen Euro fehlen würden. „Das scheint bisher noch nicht richtig angekommen zu sein“, schrieb Schneekloth.

DFL-Vize: Diskussion um Verteilung der TV-Gelder "kommt zur Unzeit"

Der Rechtsanwalt ist Präsident des Zweitligisten Holstein Kiel, 3. Vizepräsident der Deutschen Fußball-Liga, Sprecher der 2. Liga sowie Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes. Nach dem derzeit angelegten Verteilermaßstab zwischen erster und zweiter Liga (ungefähr 80:20 Prozent) würden den Erstliga-Klubs somit um die 160 Millionen Euro und den Vereinen der 2. Bundesliga ungefähr 40 Millionen Euro fehlen.

„Da kann sich jeder vorstellen, mit welchen Mindereinnahmen er zukünftig umzugehen hat. Klubs darüber hinaus durch revolutionäre „Umverteilung“ weitere Gelder zu nehmen, dieser Gedanke scheint zur Unzeit zu kommen“, meinte Schneekloth. „Es gibt derzeit wichtigere und größere Herausforderungen für den deutschen Fußball, als sich öffentlich an vordergründigen Verteiler-Diskussionen zu beteiligen.“

G15-Gipfel zur Verteilung der TV-Gelder spaltet die Bundesliga

Die Top-Klubs mit dem FC Bayern München und Borussia Dortmund an der Spitze lehnen eine von kleineren und mittleren Vereinen geforderte gleichmäßige Verteilung der TV-Gelder ab und rüffelten den Vorstoß zuletzt als illoyal. Die Vertreter des FSV Mainz 05, FC Augsburg, VfB Stuttgart und von Arminia Bielefeld waren in der vergangenen Woche nicht zu einem Informationsaustausch der übrigen Erstligisten in Frankfurt/Main eingeladen worden. Dafür war der Hamburger SV als einziger Zweitligist bei dem Treffen dabei gewesen. (fs/dpa)