Privas. Der Belgier Wout van Aert gewinnt die 5. Etappe der Tour de France. Julian Alaphilippe verliert nach Zeitstrafe das Gelbe Trikot.

Erst eine stundenlange Bummelfahrt, dann ein stürmisches Finale: Der belgische Überflieger Wout van Aert hat die zuvor unspektakuläre fünfte Etappe der Tour de France in einem technischen Bergauf-Sprint spektakulär abgeschlossen. Der 25-Jährige vom Team Jumbo-Visma siegte am Mittwoch nach 183 km in Massensprint von Privas und setzte seine Erfolgsserie nach der Corona-Zwangspause nun auch bei der Frankreich-Rundfahrt fort.

Van Aert dominiert den Schlussspurt

„Es war ziemlich hektisch mit einer Menge Wind, deshalb bin ich sehr froh“, sagte van Aert: „Ich habe jetzt meinen Etappensieg, jetzt geht es darum, das Team zu unterstützen.“

Van Aert, der Anfang August unter anderem Mailand-Sanremo gewonnen hatte, verwies Cees Bol (Niederlande/Sunweb) und Sam Bennett (Irland/Deceuninck-Quick Step) auf die Plätze. Für die niederländische Equipe Jumbo-Visma, für die auch Tony Martin (Cottbus) im Einsatz ist, war es nach dem Erfolg des slowenischen Gelb-Anwärters Primoz Roglic am Dienstag der zweite Tageserfolg nacheinander.

Der elfmalige Tour-Etappensieger Andre Greipel (Israel Start-up Nation), der beim Auftakt in Nizza schwer gestürzt war und seither mit Problemen zu kämpfen hatte, hielt sich zurück.

Zeitstrafe für Julian Alaphilippe

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Riesenschock für Frankreichs Liebling Julian Alaphilippe: Der Superstar bekam nach der fünften Etappe der 107. Tour de France von der Jury eine Zeitstrafe aufgebrummt und verlor damit sein Gelbes Trikot an den Briten Adam Yates. Alaphilippe hatte verbotenerweise 17 Kilometer vor dem Ziel eine Getränkeflasche von seinem Team angenommen. Die Jury kannte kein Pardon: 20 Sekunden Zeitabzug, womit der Brite Adam Yates das Gelbe Trikot übernahm. "Das ist nicht die Art und Weise, wie ich das Trikot holen wollte. Das will niemand", sagte Yates.

Sechste Etappe endet wieder mit einer Bergankunft

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Erst auf den letzten 30 Kilometern zog das Tempo merklich an. Die Teams der Gelb-Kandidaten minimierten an der Spitze des Feldes für ihre Kapitäne das Risiko von Windkanten, im Finale brachten dann die Sprintteams ihre Sieganwärter in Position. Am Ende schlug Van Aert zu. Am Donnerstag spielen die nur eine Nebenrolle. Auf der 191 km langen sechsten Etappe Le Teil zum Mont Aigoual steht bereits die zweite Bergankunft der Tour 2020 auf dem Programm. Das Etappenprofil ist wie gemacht für einen erfolgreichen Ausreißversuch. (sid)