Trondheim. Spaniens Handball-Nationaltrainer Jordi Ribera setzt auf Kontinuität. Gegen Deutschland erwartet Ribera “ein schweres Spiel“.

Anfangs hatte Jordi Ribera noch wild gestikuliert. Die Arme schossen nach vorne, nach links und nach rechts, immer wieder lief er hektisch an der Seitenlinie entlang. Der Trainer der spanischen Handballer erlebte einige aufreibende Minuten zum EM-Auftakt gegen Lettland, als sein Team sich zunächst schwer tat und zwei seiner Spieler nach Roten Karten nur noch zuschauen durften. Als es dann aber lief, Torwart Gonzalo Perez de Vargas Glanzparaden zeigte und sein Team den Ball gegen die mit sieben Feldspielern anstürmenden Letten immer wieder mit weiten Würfen im leeren Tor versenkte, da stemmte Ribera die Hände in die Hüften, einige Male spendete er noch Applaus. Meistens stand er vor dem nahenden 33:22-Erfolg aber nur zufrieden da.

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Es ist sein Team, das dort spielt. Das Team, das Ribera bei seinem Amtsantritt 2016 geformt hat, mit dem er bei der WM 2017 Fünfter und ein Jahr später Europameister wurde. Die spanische Nationalmannschaft sieht sich als Familie, der kleine Mann mit der dickumrandeten Brille ist ihre Vaterfigur. Ein Handball-Professor, taktisch in Spaniens traditionell herausragender Trainerausbildung bestens geschult, menschlich mit dem richtigen Gespür für die Teamzusammenstellung ausgestattet. Bei der hat sich in den vergangenen Jahren nicht viel verändert, Spanien stellt mit einem Durchschnittsalter von 30,2 Jahren hinter Weltmeister Dänemark (30,3) das zweitälteste Team des Wettbewerbs, personelle Veränderungen im Vergleich zum Europameisterteam gibt es kaum. Kontinuität ist Trumpf.

Jordi Ribera: „Werden uns gut vorbereiten“

Gewissenhaft auf das deutsche Team blicken wird der 56-jährige Ribera trotz aller Erfahrung. „Wir werden uns gut auf Deutschland vorbereiten“, versprach er am Donnerstagabend. „Wir wissen, dass es ein schweres Spiel wird.“ Auch Linksaußen Angel Fernandez, Mitspieler von Deutschlands Torhüter Andreas Wolff beim polnischen Spitzenklub Vive Kielce, betonte: „Für uns ist es eine Art Finale.“