Essen. Laut einem Zeitungsbericht zieht sich Uli Hoeneß von seinen Ämtern zurück. Der Bayern-Präsident will Ende August seine Pläne verraten.

Bayern-Boss Uli Hoeneß wird offenbar zeitnah seinen Job aufgeben. Das meldet die "Bild"-Zeitung, allerdings ohne Quellenangabe. Dem Bericht zufolge wird er bei der Jahreshauptversammlung im November nicht mehr als Präsident des FC Bayern München antreten. Auch seinen Posten als Aufsichtsrat wolle er, schreibt die "Bild", dann abgeben.

Am Mittwochmittag reagierte der 67-Jährige auf den Bericht: Er will seine Pläne erst Ende August verraten. „Am 29. August werde ich dem Aufsichtsrat meine Entscheidung mitteilen, vorher gibt es von mir keine offizielle Erklärung“, sagte er dem „Kicker“. Vom Verein gab es zunächst keine Stellungnahme.

Herbert Hainer soll Hoeneß beerben

Als Nachfolger an der Spitze des Vereins und im Kontrollgremium sei der frühere Adidas-Chef Herbert Hainer vorgesehen, schrieb „Bild“. Dieser war zuletzt bereits Stellvertreter von Hoeneß im Kontrollgremium der FC Bayern AG, in die die Fußball-Abteilung um das Profiteam ausgelagert ist.

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Bei den Bayern ist der Vereinspräsident traditionell auch Chef des Aufsichtsrats. Seinen Platz in dem Gremium wolle Hoeneß behalten und den Verein damit auch nicht komplett verlassen, schrieb der „Kicker“ mit Hinweis auf „interne Kreise des FC Bayern“.

Gefängniszeit belastete die Familie

Die Gründe für den Abschied, der zwar angedeutet war, aber jetzt deutlich früher als erwartet zu kommen scheint, wird in dem Bericht damit begründet, dass der 67 Jahre alte Hoeneß seiner Ehefrau Susi versprochen habe, nach 40 Jahren als Manager und Boss bei den Bayern kürzerzutreten, auch weil die Zeit im Gefängnis die Familie viel Kraft gekostet habe.Außerdem schreibt "Bild": „Die verbalen Attacken und Anfeindungen, die Hoeneß auf der Mitglieder-Versammlung auch wegen der missglückten ,Grundgesetz-Pressekonferenz’ erfahren musste, spielen bei seinem Rückzug ebenfalls eine Rolle.“

Ob Hoeneß tatsächlich nicht erst in „zwei oder drei Jahren“ wie er im November bei der Jahreshauptversammlung angedeutet, aus dem Amt scheiden werde ist noch nicht offiziell. Der "Bild"-Zeitung ließ Uli Hoeneß ausrichten, dass er sich nicht äußern wolle. Auch sein angeblich designierter Nachfolger Hainer war offenbar für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. (jk/dpa)