Triest. Die deutsche U21 hat auch ihr zweites EM-Gruppenspiel gewonnen. Beim 6:1 gegen Serbien erzielte Luca Waldschmidt erzielte drei Treffer.

Sie teilen sich zwar kein Zimmer bei der U21-Europameisterschaft in Italien, dafür aber sieben der bisherigen neun Turniertreffer der deutschen Mannschaft: Luca Waldschmidt und Marco Richter. Nach dem gemeinsamen Dreierpack zum Auftakt gegen Dänemark legten die beiden Offensivmänner auch beim 6:1 (3:0) gegen Serbien zusammen vier weitere Tore nach, drei davon gingen auf das Konto von Waldschmidt. Sie profitierten dabei aber auch von der starken deutschen Mannschaftsleistung.

Die insgesamt 9.837 Zuschauer im Stadio Nereo Rocco in Triest sahen in den ersten 45 Minuten eine begeisternd aufspielende DFB-Elf. Sie brillierte in der Offensive, war stabil in der Defensive und dominierte das Spiel nach Belieben. Die serbische Elf um Superstar Luka Jovic hatte vor allem in Durchgang eins nicht den Hauch einer Chance − die Führung nach 16 Minuten eine logische Folge. Levin Öztunali bediente den eingelaufenen Marco Richter, der mit einem frechen Lupfer das 1:0 und gleichzeitig sein drittes Turniertor erzielte. Auf der Führung ruhte sich die Mannschaft von Trainer Stefan Kuntz jedoch keineswegs aus.

Viel Tempo bei der deutschen Mannschaft

Sie agierte weiter mit viel Tempo in den offensiven Aktionen, zeigte enorme Präsenz in den Zweikämpfen und ließ die anfangs euphorischen Anhänger der Serben spätestens nach 30 Minuten verstummen. Der starke Florian Neuhaus, der für Herthas Arne Maier in die Anfangsformation gerückt war, eroberte zunächst den Ball von Serbiens Sasa Lukic. Nach einem Sprint passte er im richtigen Moment auf den mitgelaufenen Marco Richter, der sieben Meter vor dem Tor Luca Waldschmidt bediente. Der wiederum hatte keine Mühe ins leere Tor einzuschieben − das 2:0 und das insgesamt 750. Tor einer deutschen U21-Nationalmannschaft überhaupt.

Nur sechs Minuten später zündete der Freiburger Waldschmidt kurz nach der Mittellinie den Turbo. Er rannte über den halben Platz und schloss mit links trocken ins rechte untere Eck ab − 3:0. Während die Köpfe der serbischen Spieler nach unten gingen, jubelte die deutsche Mannschaft ausgelassen. Es wäre keine Überraschung gewesen, wenn das Ergebnis zur Halbzeit ein 4:0 für Deutschland gewesen wäre. Aber Öztunali scheiterte nach 42 Minuten an der Latte.

Jovic nur einmal gefährlich - Nübel zur Stelle

Nach dem Seitenwechsel kam Serbien etwas besser in die Partie. Kurz nach Wiederanpfiff hatte Jovic, der nach dem Turnier seinen Dienst bei Real Madrid antreten wird, die beste serbische Gelegenheit. Seinen Drehschuss aus ungefähr acht Metern parierte der ansonsten beschäftigungslose Alexander Nübel mit einem klasse Reflex zur Ecke. Kurz danach verlor die serbische U21, die in ihrer Heimat als „goldene Generation“ bezeichnet wird und mindestens ins Halbfinale kommen wollte, aber schon wieder die Lust am Spiel.

Und so konnte Mahmoud Dahoud von Borussia Dortmund nach 69 Spielminuten mit einem strammen Distanzschuss das 4:0 für Deutschland erzielen. Luca Waldschmidt machte daraufhin mit dem 5:0 und seinem dritten Tor an diesem Abend aber noch nicht den Endstand perfekt.

Herthas Maier gefühlvoll zum Endstand

Wie schon gegen Dänemark verursachte ein deutscher Spieler in der Schlussphase einen Elfmeter. Dieses Mal war es Dahoud, der Randjelovic von den Beinen holte. Kapitän Zivkovic blieb cool. Der Ehrentreffer zum 1:5 versetzte die serbischen Fans tatsächlich noch einmal ganz kurz in Ekstase, was die deutsche Leistung an diesem Abend aber keineswegs schmälerte. Denn Arne Maier von Hertha BSC, der insgesamt nach seiner Einwechslung stark spielte, hatte wenige Augenblicke vor dem Abpfiff mit einem gefühlvollen Schlenzer zum 6:1 das letzte Wort an diesem Abend.

Der furiose Sieg über enttäuschende Serben bringt Deutschland einen großen Schritt in Richtung Halbfinale und Olympia-Ticket für die Spiele 2020 in Tokyo. Im abschließenden Gruppenspiel gegen Österreich reicht ein Punkt zum sicheren Einzug unter die besten vier U21-Mannschaften Europas.