Köln. 10,02 Millionen TV-Zuschauer sahen das Spiel der deutschen Handballer gegen Kroatien - WM-Rekord. Strobel sorgt für traurige Nachricht.

Der Hauptrunden-Krimi der deutschen Handballer gegen Kroatien hat dem ZDF eine Rekordquote für die Heim-WM beschert. Den 22:21-Sieg der Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop am Montagabend in Köln verfolgten im Schnitt 10,02 Millionen Zuschauer. Der Marktanteil lag bei 30,4 Prozent.

Die zuvor höchste Quote der WM in Deutschland und Dänemark wurde im deutschen Vorrundenspiel gegen Titelverteidiger Frankreich (25:25) mit 8,53 Millionen im Schnitt erzielt. Durch den Erfolg gegen Kroatien erreichte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) vorzeitig das Halbfinale am Freitag in Hamburg.

Am Mittwoch geht es um den Gruppensieg

Christian Prokop genoss den vorzeitigen Halbfinal-Einzug in vollen Zügen. Noch lange nach dem Sieg schwärmte der Bundestrainer vom Auftritt seines Teams. "Natürlich ist das im Moment für uns die geilste Zeit, die wir im Berufsleben erleben dürfen", sagte Prokop.

In diesem Job sei es manchmal richtig schwierig und "manchmal richtig toll. Und das ist schön, dass wir gerade auf der Sonnenseite stehen." Mit 7:1 Punkten liegt das DHB-Team vor dem letzten Spieltag auf Platz eins der Hauptrundengruppe 1. Im abschließenden Spiel gegen den im Kampf ums Halbfinale chancenlosen Europameister Spanien geht es am Mittwoch (20.30 Uhr/ARD) um den Gruppensieg.

Suton kommt für Strobel

Prokop freute sich diebisch, das große Ziel Halbfinale in Hamburg bereits erreicht zu haben. "Dass wir das jetzt vorzeitig lösen und nicht über den Umweg Spanien gehen müssen - das ist fantastisch", sagte der 40-Jährige. Man habe eine schwere Gruppe erwischt und sich "da durchgebissen mit den Fans zusammen", sagte Prokop und blickte nach vorn: "Jetzt geht es weiter."

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Nachrücker für den verletzten Strobel wird nun Tim Suton. "Tim hat bei uns alles mitgemacht", sagte Prokop schon am Montag. Der Rückraumspieler des TBV Lemgo war erst kurz vor dem Turnier aus dem Kader gestrichen worden, als das Team von 18 auf 16 Spieler verkleinert werden musste.

Strobel: "Es hat mich hart erwischt"

Strobel fällt aufgrund einer Knieverletzung für den Rest des Turniers aus. Der 32 Jahre alte Spielmacher des Zweitligisten HBW Balingen-Weilstetten erlitt im Spiel gegen die Kroaten einen Innenbandriss sowie einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie. Nach einer Untersuchung im Krankenhaus Merheim bestätigte der Deutsche Handballbund (DHB) drei Stunden nach Spielende die Diagnose.

"Es hat mich leider hart erwischt", sagte Strobel, der sich die Verletzung ohne gegnerische Einwirkung zugezogen hatte: "Ich glaube an diese Mannschaft und wünsche den Jungs für das weitere Turnier, dass sie ihren Weg gehen." Strobel verließ das Mannschafts-Quartier am Dienstagmorgen.

Strobel muss operiert werden

"Es war ganz schlimm, als man ihn auf die Trage gehoben hat, weil er vor Schmerzen geschrien hat", sagte Bundestrainer Christian Prokop: "Die Gedanken sind jetzt natürlich bei Martin. Wir haben den Sieg auch für ihn geholt." Während für seine Kollegen bei der WM das Halbfinale ansteht, ist für Strobel in den nächsten Tagen eine Operation geplant. (sid)