Berlin. Pekeler, Wiencek, Wolff und Weinhold stehen in der Bundesliga beim THW Kiel gemeinsam mit dem Superstar auf der Platte.

Domagoj Duvnjak lag auf dem Boden. Die Beine zur Regeneration gut verpackt, einen Eisbeutel auf der Hand. Weil in ihrem Kölner Teamhotel kein Platz mehr für einen Physiotherapie-Raum war, verlegten die Kroaten die Behandlung vor dem Duell am Montag in der Hauptrunde dieser Handball-WM gegen Deutschland (20.30 Uhr, ZDF) eben auf den Flur. Ihren Superstar Duvnjak störte das wenig. Er machte währenddessen einfach schon mal ein Nickerchen. „Wer schläft, ist immer hellwach“, sagte der 30-Jährige.

Doch zum Auftakt der Hauptrunde am Sonntagabend setzte es überraschend eine 26:29 (13:17)-Niederlage gegen Brasilien. So könnten Uwe Gensheimer und Co. mit einem Sieg gegen den Weltmeister von 2003 bereits den Halbfinal-Einzug feiern. Aber Bundestrainer Christian Prokop warnt: „Kroatien kommt über Emotionen und eine aggressive Abwehr. Und die haben Spieler mit Weltklasseformat wie Duvnjak oder Luka Cindric in ihren Reihen. Da müssen wir uns in Topform präsentieren und emotional gegenhalten.“

Wiencek: "Ich glaube, die Welt kennt ihn"

Sein Vorteil: Einige seiner Spieler kennen den Dreh- und Angelpunkt des kroatischen Spiels. Hendrik Pekeler, Patrick Wiencek, Andreas Wolff und Steffen Weinhold stehen in der Bundesliga beim THW Kiel gemeinsam mit Duvnjak auf der Platte. „Wir Kieler kennen ihn natürlich besonders gut, aber ich glaube, die ganze Welt kennt ihn“, sagte Wiencek. „Er ist ein super Abwehrspieler und setzt auch im Angriff seine Akzente. Es wird schwierig sein, ihn auszuschalten.“

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Für Deutschlands Torhüter Wolff ist „Dule“, wie sie den kroatischen Welthandballer von 2013 nennen, sogar „der beste Spieler der Welt“. Genau den wird das Team von Trainer Lino Cervar brauchen, wenn sie den Traum vom ersten Titel nach Olympia-Gold 2004 erfüllen wollen. Nach der Vorrunde in München scheint das möglich. Doch dort hatten die Kroaten noch ihre eigene Handball-Party gefeiert. Mit 6000 angereisten Fans. Sie waren wie der dritte Gastgeber dieser WM – zumindest was die Unterstützung anging. In Köln erwartet die Mannschaft ein anderes Stimmungsbild. Aber mit unbequemen Umständen kennen sich die Kroaten ja aus.