Krefeld. Mit dem Deutschland-Cup-Turnier in Krefeld verabschiedet sich Bundestrainer Marco Sturm. Die Suche nach einem Nachfolger läuft.

Mit dem Turnier um den Deutschland Cup verabschiedet sich Bundestrainer Marco Sturm zu den Los Angeles Kings in die National Hockey League (NHL), in die stärkste Eishockey-Liga der Welt. Als Assistenztrainer hat Sturm einen Vertrag bis Frühjahr 2021 bei den Kaliforniern unterschrieben. Nach drei erfolgreichen Jahren kommt schon während der vier Turniertage, die für die deutsche Auswahl am Donnerstag (19 Uhr/Sport1) mit der Wiederauflage des olympischen Finals von Pyeongchang gegen Russland startet, die Nachfolgesuche auf das Team um Verbandschef Franz Reindl zu.

Der 63-jährige ehemalige Leistungsträger von Altmeister SC Riessersee, der mit Deutschland 1976 olympisches Bronze in Innsbruck gewann, umriss am Mittwoch bereits grob das Anforderungsprofil an den Sturm-Nachfolger. „Deutschsprachig sollte er auf jeden Fall sein“, sagt Reindl, „dazu war Marco in den vergangenen drei Jahren unser wertvollstes Gesicht. Sein Erfolg hat das deutsche Eishockey interessanter denn je gemacht. Auch für Nachfolgekandidaten“ Die Aufgabe von Reindl und auch von Sportdirektor Stefan Schaidnagel wird sein, in den kommenden Wochen genau diesen geeigneten Nachfolger zu finden.

Möglichst keine Doppelfunktion

Auf einen ähnlichen Glücksgriff wie im Falle Sturm, der vor seinem Engagement für den DEB keine Trainererfahrung an der Bande vorweisen konnte, mag sich Reindl nicht verlassen. „Man kann einmal Glück haben, ein zweites Mal sollte man vielleicht nicht darauf bauen“, so Reindl. Was dann eher für einen erfahrenen Trainer sprechen würde. Eine Doppelfunktion Bundestrainer-Vereinstrainer mochte der Verbandschef zwar nicht komplett ausschließen. Wahrscheinlich sei eine solche Konstellation aber nicht. Zumal Sturm auch als General Manager des Nationalteams fungierte.

Heißt: Im Zweifelsfalle würde der Verband auch geeignete Kandidaten ablösen, die bei einem Klub in dieser Saison unter Vertrag wären. Wie beispielsweise Harold Kreis bei der Düsseldorfer EG, Ex-Bundestrainer Uwe Krupp bei Sparta Prag oder auch Pavel Gross bei DEL-Tabellenführer Mannheimer Adler. „Das Geld“, sagt Reindl mit Blick auf einen möglichen teureren Kandidaten, „spielt derzeit die geringste Rolle.“

Was auch dafür sprechen dürfte, dass Reindl und seine Kollegen erneut über den Deutsch-Kanadier Ralph Krueger nachdenken. Der frühere Duisburger und Düsseldorfer Bundesligaspieler coachte zwölf Jahre erfolgreich die Schweiz, war bisher einziger deutscher Cheftrainer in der NHL bei den Edmonton Oilers, ist seit 2014 Vorstandsvorsitzender beim Premier-League-Team FC Southampton.

Comeback von Yasin Ehliz

Während die Personallage noch eine Zeit lang spannend bleiben dürfte nach Sturms Abschied – der Noch-Bundestrainer fliegt am Montag nach Los Angeles und wird bereits Dienstagabend beim Heimspiel gegen die Toronto Maple Leafs an der Kings-Bande stehen - steht ab Donnerstag erst einmal der Sport im Vordergrund. Und zum Deutschland Cup im Krefelder KönigPalast gibt es ein unerwartetes Comeback von Yasin Ehliz.

Der 25-jährige Deutsch-Türke aus Bad Tölz brach sein Engagement in Nordamerika bei den Calgary Flames nach nur wenigen Monaten ab und unterschrieb am Mittwoch beim DEL-Meister EHC München einen Vertrag. „Ich bin enttäuscht darüber, wie mit Yasin in Calgary umgesprungen wurde“, kritisiert Noch-Bundestrainer Sturm, „er bekam dort keine echte Chance.“ In der Nationalmannschaft sieht das anders aus.

Der Spielplan (alle Spiele auf telekomsport.de)

  • Donnerstag, 15.30 Uhr: Slowakei – Schweiz, 19 Uhr: Deutschland – Russland (auch Sport1)
  • Samstag, 13.30 Uhr: Deutschland – Schweiz (auch Sport1), 17 Uhr: Russland – Slowakei
  • Sonntag, 11 Uhr: Schweiz – Russland, 14.30 Uhr: Deutschland – Slowakei.