New York. Julia Görges verlor gegen die Russin Jekaterina Makarowa. Zuvor war bereits Tatjana Maria in der zweiten Runde gescheitert.

Wimbledon-Halbfinalistin Julia Görges ist an einem Nachmittag der verpassten Chancen völlig unnötig aus dem Turnier in Flushing Meadows geflogen. Die Weltranglistenneunte unterlag in der zweiten Runde der US Open der Russin Jekaterina Makarowa, die sie in der vergangenen Woche in New Haven noch klar geschlagen hatte. Beim 6:7 (10:12), 3:6 war Görges (29) über weite Strecken die bessere Spielerin, vergab bei erneut tropischen Temperaturen in New York im ersten Durchgang jedoch drei Satzbälle.

Zuvor war bereits Görges' Fed-Cup-Kollegin Tatjana Maria (31) ausgeschieden. Die 31-Jährige aus Bad Saulgau, die seit Jahren mit ihrem Mann Charles Edouard und Tochter Charlotte in Florida lebt, unterlag der favorisierten Ukrainerin Jelena Switolina 2:6, 3:6. Maria verpasste bei den US Open damit auch im sechsten Anlauf den Sprung in die dritte Runde.

"Ich hatte meine Chancen, aber ich war nie richtig im Match. Daher bin ich schon enttäuscht. Sie hat sich aber auch gut auf mein Spiel eingestellt", sagte Maria. Noch in Wimbledon hatte die Weltranglisten-70. Switolina überraschend geschlagen, in New York war die Top-10-Spielerin zu stark. "Sie hat keine richtige Schwäche und ist gut auf den Beinen", lobte Maria die Weltranglistensiebte.

Kerber trifft auf Schwedin Larsson

Damit ruhen die deutschen Hoffnungen umso mehr auf Angelique Kerber (Kiel/Nr. 4). Die Wimbledonsiegerin trifft in ihrem Zweitrundematch am Donnerstag (18.00 Uhr MESZ/Eurosport) im gigantischen Arthur-Ashe-Stadium auf die Schwedin Johanna Larsson.

Auf dem Heiligen Rasen im All England Club hatten Kerber und Görges im Juli noch gemeinsam für Furore gesorgt, als Resultat gehörten in New York erstmals seit Steffi Graf und Anke Huber vor 20 Jahren zwei Deutsche zu den Top 10 der Setzliste bei einem Grand Slam. Zumindest Görges konnte die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Dabei war sie nach dem hart erkämpften Auftaktsieg zuversichtlich ins Duell mit Makarowa gegangen.

Bis zum Tiebreak des ersten Satzes lief auch fast alles nach Plan. Bei ihrem eigenen Aufschlag gab sich Görges keine Blöße, bei 5:4 erarbeitete sie sich drei Chancen zur Satzführung, die sie jedoch nicht nutzte. Makarowa, früher Top-10-Spielerin und in Rio de Janeiro Olympiasiegerin im Doppel, griff dagegen zu, als sich ihr die Chance bot. Zwar wackelte auch die Linkshänderin immer wieder, verwandelte im Tiebreak jedoch ihren neunten (!) Satzball. Im zweiten Durchgang reichte ihr ein Break, um nach 1:37 Stunden in die dritte Runde einzuziehen. (sid)