Essen. Polen ist, wie auch das DFB-Team, ausgeschieden. Lewandowski spricht nach dem WM-Aus Klartext - und greift auch die deutschen Medien an.

Nach dem 0:3 der Polen am 2. WM-Spieltag gegen Kolumbien stand Lewandowski gemeinsam mit Trainer Adam Nawalka den Journalisten Rede und Antwort. Der Bayern-Star sagte in seiner Analyse: "Ich fühle erst einmal Bitterkeit, Wut und Ohnmacht. Wir waren nicht in der Lage, etwas entgegenzusetzen. So ist die Situation im polnischen Fußball. Ich denke, dass viele Dinge bei dieser WM nicht funktioniert haben. Wir haben gekämpft, aber das alleine reicht bei einer WM nicht."

Doch der 29-jährige Kapitän wurde noch etwas deutlicher, warum er selbst, keine Tore bei der WM erzielen konnte. "Aus nichts kann ich nichts machen. Es gibt keinen Spieler auf der Welt, der den Ball erobert, fünf Gegner und den Torwart ausspielt und dann ein Tor schießt", sagte "Lewy".

Diese Worte sollten dem 95-maligen (55 Tore) polnischen Nationalspieler zum Verhängnis werden. "Sport Bild" interpretierte Lewandowskis Aussage als ein Angriff auf die Mitspieler. Schnell wurde dieser Satz verbreitet und plötzlich entstanden in Deutschland Schlagzeilen wie: "Lewandowski rechnet mit seinen Kollegen ab", "Lewandowski attackiert seine Mitspieler".

"Meine Worte wurden falsch übersetzt"

Das will der Bayern-Stürmer so nicht stehen lassen und knöpft sich die deutschen Medien im abschließenden WM-Gespräch mit der polnischen Tageszeitung "Przeglad Sportowy" vor. "Meine Worte wurden in Deutschland falsch übersetzt. In Polen hat die Mehrheit der Leute meine Intention verstanden. Das war keine Kritik. So wie ich es gesagt habe: Ich war immer stolz auf diese Nationalmannschaft und auf das, was wir in den letzten vier Jahren erreicht haben. Die Weltmeisterschaft ist für uns nicht nach Wunsch verlaufen. Dafür gibt es mehrere Gründe", erklärt Lewandowski.

Zudem bekräftigt der Kapitän der polnischen Mannschaft, dass seine Mitspieler seine Worte auf der Pressekonferenz, wie die Mehrheit der Fans, richtig gedeutet haben. "Jeder wusste, um was es mir bei den Aussagen geht und ich habe niemanden kritisiert oder angegriffen. Jeder von uns weiß, wie die Situation ist. Wir sind alle sauer und enttäuscht. Aber ich glaube, dass wir daraus lernen werden."