Der FC Bayern München tritt in der Bundesliga weiterhin auf der Stelle. Trotz einer 2:1-Führung kam der Meister in Mönchengladbach nur zu einem 3:3. Bastian Schweinsteiger verschoss einen Elfmeter. Philipp Lahm rettete den Münchnern am Ende zumindest einen Punkt.

Mönchengladbach. War es das schon mit der Titelverteidigung in der Meisterschaft für den FC Bayern München? Am elften Spieltag der Fußball-Bundesliga kam die Elf von Trainer Louis van Gaal nicht über ein 3:3 (1:2) hinaus. Der Rekordmeister ist dadurch beim „Projekt Klettertour“ nach einem frappierenden Leistungseinbruch in der zweiten Halbzeit ausgerechnet beim Schlusslicht Gladbach gestrauchelt. Während die Bayern erst in der Schlussphase einen noch größeren Rückschlag auf dem Weg Richtung Tabellenspitze verhinderten, feierten die jetzt seit neun Spielen sieglosen Gladbacher zumindest einen Achtungserfolg. Auf den ersten Heimerfolg seit dem 9. April und den ersten Sieg daheim gegen den einstigen Rivalen seit dem 30. Oktober 2004 müssen sie aber weiter warten. Trainer Michael Frontzeck sagte: „Meine Mannschaft sitzt zwar sauer in der Kabine, aber sie hat eine fantastische Reaktion gezeigt. Das verdient Respekt.“ Van Gaal kann mit dem Punktgewinn weniger gut leben: „Ich war sehr enttäuscht, und auch ein bisschen böse auf meine Spieler. Wir waren so überlegen und haben die beste erste Halbzeit der Saison gespielt“.

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Nach der frühen Gladbacher Führung durch Patrick Herrmann (5.) kippte das Spiel gleich dreimal. Zunächst sorgten Mario Gomez (11.) und Bastian Schweinsteiger (40.) für den 1:2-Halbzeitstand. Nach dem Seitenwechsel bäumten die Borussen sich auf und wurden durch die Tore von Marco Reus (56.) und Igor de Camargo (60.) belohnt. Bayern-Kapitän Philipp Lahm traf in der 84. Minute noch zum 3:3.

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Die meisten der 54.057 Zuschauer im ausverkauften Borussia-Park jubelten zum ersten Mal in der fünften Minute, als Youngster Herrmann eine Flanke von der rechten Seite so perfekt verunglückte, dass sich der Ball über Bayern-Torhüter Jörg Butt hinweg ins Netz senkte. Danach gab es allerdings zunächst lange nur für die Bayern-Fans Grund zur Freude. Erst glich Gomez nur sechs Minuten später per Kopf aus und erzielte seinen ersten Auswärtstreffer in der Bundesliga seit fast elf Monaten (12. Dezember 2009 in Bochum). Für den Nationalstürmer, am Mittwoch dreimal erfolgreich, war es das neunte Tor in den letzten sieben Pflichtspielen.

Danach rückte bei den in der ersten Halbzeit hoch überlegenen Gästen, bei denen Trainer Louis van Gaal auf die gleiche Startformation vertraute wie beim 4:0-Erfolg am Mittwoch in der Champions League bei CFR Cluj und WM-Torschützenkönig Thomas Müller erneut als einen von nur drei Feldspielern auf der Ersatzbank ließ, Schweinsteiger in den Mittelpunkt. Erst scheiterte der Nationalspieler mit einem Kopfball noch an der Latte (30.), zehn Minuten später sorgte er mit einem feinen Hackentrick doch für die Führung. Drei Minuten danach hätte er schon alles klar machen können, einen von Sebastian Schachten an Hamit Altintop verursachten Foulelfmeter setzte er aber an den rechten Pfosten.

So bekamen die Gladbacher noch die Chance, ins Spiel zurückzufinden, und nutzten sie eindrucksvoll. Angetrieben vom in der Pause zusammen mit Roel Brouwers eingewechselten de Camargo attackierten sie die Bayern jetzt frühzeitig und wurden nach neun Minuten belohnt, als Reus einen schönen Pass von de Camargo zum Ausgleich nutzte. Nur vier Minuten später erzielte der Belgier dann selbst sein erstes Bundesliga-Tor, diesmal vorbereitet von Reus.

Beste Spieler bei den Gladbachern waren de Camargo und Reus, bei den Bayern überzeugten bis kurz vor der Pause Anatoli Timoschtschuk und Schweinsteiger.