Königstein. Die Festung Königstein gibt mit einer neuen Ausstellung Einblick in die Bronzezeit. Leben und Kultur der Menschen im Elbtal in der Zeit vor Christus werden beleuchtet.

Mit der Ausstellung "Viel früher als gedacht!" gibt die Festung Königstein (Sächsische Schweiz) bis Ende Oktober Einblick in die bisher kaum beleuchtete Bronzezeit im oberen Elbtal. Dabei sind erstmals 2016 bei Bauarbeiten auf dem Festungsplateau gefundene Keramikscheiben zu sehen, die von einer Besiedlung schon vor rund 3000 Jahren zeugen.

"Das zerklüftete Felsgebiet war bis ins Mittelalter vor allem ein Durchgangsraum", sagte Historiker Markus Bitterlich, der die Schau zusammen mit einem Archäologen kuratierte, anlässlich der Eröffnung am Mittwoch. Sie geht den Zeugnissen menschlicher Anwesenheit in der Zeit vor Christus nach und gibt Auskunft über Leben und Kultur der Menschen im Elbtal damals.

Zu den Exponaten gehören ein kaum patiniertes Bronzeschwert aus der Elbe bei Decín (Tschechien), zwei Keramiktöpfe, die als Opfergaben in Felsspalten deponiert waren, zwei in Größe und Form in Sachsen einzigartige Spindelnadeln, Getreidekörner und die Wangenklappe eines Bronzehelms. Auch Bronzebeile, Sicheln, Pfeil- und Lanzenspitzen, Gussformen, Rasiermesser, Armreifen und Halsringe sind zu sehen. Ergänzt wurden sie um Nachbildungen, die den ursprünglichen, auf den Originalen unter grün-matter Patina verborgenen goldenen Glanz sichtbar machen.

Der im Jahr 1241 erstmals urkundlich erwähnte "lapide regis" im Elbsandsteingebirge zählt zu Sachsens beliebtesten Ausflugszielen. Die einst mittelalterliche böhmische Königsburg war später Kloster, Landesfestung, höfischer Festort, Kunstdepot und Gefängnis.

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