Berlin. Auch weil klimafreundliche Fortbewegungsmittel immer beliebter werden: Die Bundesbahnen der Schweiz und Österreich wollen in Zukunft mehr Nachtverbindungen von Deutschland in die Schweiz anbieten.

Bahnkunden in Deutschland sollen mehr Nachtzugverbindungen in die Schweiz erhalten. Von Dezember 2021 an werde ein täglicher Zug durch das Rheinland Zürich und Amsterdam verbinden, kündigten die Österreichischen und Schweizerischen Bundesbahnen an .

Für Fahrgäste in Duisburg, Düsseldorf, Köln, Bonn, Koblenz und Mainz entsteht damit eine direkte Nachtzugverbindung nach Basel und Zürich. Zwei Jahre später sollen Dresden und Leipzig eine Verbindung in die Schweiz bekommen. Außerdem sollen zusätzliche Züge auf die bestehenden Strecken von Hamburg und Berlin nach Zürich kommen.

Vor der Corona-Krise habe die Nachfrage im Nachzugverkehr deutlich zugenommen, hieß es. "Diese Entwicklung ist nachhaltig, und die Nachfrage nach umweltfreundlicher und ressourcenschonender Mobilität wird weiter steigen", sagte der Schweizer Bahnchef Vincent Ducrot.

Insgesamt wollen die SBB und die ÖBB die Zahl ihrer gemeinsamen Linien von sechs auf zehn erhöhen. Das sieht eine Absichtserklärung vor, die am Dienstag unterzeichnet wurde. Die beiden Staatsbahnen setzen dabei auf Unterstützung aus einem Klimafonds, den das Schweizer Parlament kürzlich verabschiedet hat.

Die Deutsche Bahn hatte sich 2016 aus dem Geschäft zurückgezogen und ihre Schlaf- und Liegewagen der ÖBB vermacht. Die Österreicher lassen heute Nachtzüge durch mehrere europäische Länder fahren, zum Teil in Zusammenarbeit mit Partnern.

Dazu wird investiert: 13 neue Nightjets für 220 Millionen Euro sind bei Siemens bestellt. Sie sollen 2022 ausgeliefert werden. Um die neuen Verbindungen auch wirklich bedienen zu können, wären rund 20 weitere Nightjets nötig. Dazu fehlen nach Angaben eines ÖBB-Sprechers aber noch die finalen Beschlüsse des Aufsichtsrats. Für die neue Strecke Zürich-Frankfurt-Amsterdam sollen zunächst Züge gemietet werden.

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