Berlin. Viele Patienten suchen psychologische Hilfe. Doch auf ein Gespräch mit einem Psychtotherapeuten müssen sie oft lange warten, in den meisten Fällen Monate.

Wartezeiten auf eine Psychotherapie von mehr als einem Vierteljahr sind in Deutschland nicht ungewöhnlich. Laut einer bundesweiten Erhebung muss man derzeit bei mehr als der Hälfte der Praxen drei Monate und länger warten, um nach einem Erstgespräch einen Therapieplatz zu bekommen, teilt rbb24 mit.

Deutliche Unterschiede lägen zwischen städtischen und ländlichen Regionen. Während die Wartezeit in Städten nach einem Erstgespräch im Mittel etwa zwei Monate betrage, seien es auf dem Land sechs.

Warten auf Erstgespräch

Das zeige sich auch in der Region Berlin-Brandenburg. Warten Patienten in der Hauptstadt etwa einen Monat, sind es in Brandenburg drei. Hinzu komme jeweils noch die Wartezeit auf ein Erstgespräch für die Diagnose. Die Wartezeiten in der Psychotherapie sind seit vielen Jahren ein Streitpunkt in der Gesundheitsversorgung, insbesondere zwischen den Berufsverbänden der Psychotherapeuten, die lange Wartezeiten kritisieren und mehr Kassensitze für Psychotherapeuten fordern und den Krankenkassen, die kürzere Wartezeiten nennen.

Basis der rbb24-Erhebung ist den Angaben des Senders zufolge eine Telefonumfrage unter Psychotherapiepraxen in ganz Deutschland. In die deutschlandweite Auswertung flossen die Daten von gut 120 Praxen ein. Für die Analyse zu Berlin und Brandenburg waren es mehr als 50 Praxen.

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