Berlin. Über ein Jahr ist es her, dass die Corona-Pandemie das öffentliche Leben zum Erliegen brachte. Eine Umfrage lässt nun erkennen, dass die Krise bei vielen junge Menschen zu psychischen Verstimmungen geführt hat.

64 Prozent der unter 30-Jährigen finden ihr Leben nach einer Umfrage derzeit schlechter als noch vor 12 bis 14 Monaten. Frauen und Mädchen leiden demnach besonders stark unter der Corona-Pandemie - für 71 Prozent hat sich das Leben negativ verändert.

Bei den jungen Männern sind das 58 Prozent. Unterschiede bestehen auch in den Altersgruppen: Unter den 16- bis 19-Jährigen sind 81 Prozent überzeugt, dass sich ihr Leben stark verschlechtert hat. Das ist das Ergebnis der repräsentativen Studie "Generation Corona" der pronova BKK, für die 1000 junge Menschen im Alter von 16 bis 29 Jahren befragt wurden.

Mehr als die Hälfte der unter 30-Jährigen fühlt sich demnach häufiger traurig oder depressiv als noch vor einem Jahr. 52 Prozent klagen über innere Unruhe. Vor allem junge Frauen sind demnach derzeit öfter traurig - 63 Prozent klagen darüber. Ihnen fehlt der persönliche Kontakt, die herzliche Umarmung. 60 Prozent der unter 30-Jährigen geben an, dass ihre körperliche Fitness während der Corona-Krise gelitten hat. 58 Prozent fehlen sportliche Aktivitäten in der Gruppe.

"Die 16- bis 29-Jährigen befinden sich während der Corona-Krise in entscheidenden Entwicklungsstufen", sagte Beratungsarzt Gerd Herold nach einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung. "Die gravierenden Einflüsse der Lockdowns treffen sie besonders stark, wenn sie erwachsen werden, ihren Abschluss machen, den Berufseinstieg planen."

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