Ausschlag, Müdigkeit, Organschäden: Arzneimittel können leichte bis immense Nebenwirkungen haben - und nicht alle stehen auf dem Beipackzettel. Darum sind auch die Anwender gefragt.

Berlin (dpa/tmn) – Mögliche Nebenwirkungen von Medikamenten oder Impfstoffen können Betroffene über ein Online-Portal direkt an die Behörden melden.

Diese Meldungen auf "nebenwirkungen.bund.de" trügen dazu bei, dass Risikosignale früh erkannt und Patienten bei Bedarf geschützt werden könnten, teilt das Bundesinstitut für Medizinprodukte und Arzneimittel (BfArM) mit.

Ein Problem sei, dass viele Betroffene oder deren Angehörige beobachtete Reaktionen nach der Einnahme eines Medikaments häufig der Grunderkrankung zuschreiben. Viele Verdachtsfälle auf Nebenwirkungen blieben deshalb unerkannt.

Die Meldung könne aber keinen Arztbesuch ersetzen. Nur die Medizinerin oder der Mediziner kann abschätzen, was mit Blick auf die Anwendung des Medikaments zu tun ist. Zum Beispiel, ob es abgesetzt oder die Dosis gesenkt werden sollte. Wer Arztbriefe oder Krankenhausberichte daheim hat, sollte diese ruhig der Meldung anhängen, empfiehlt das BfArM. Die medizinischen Hintergründe und Beurteilungen stellten eine wichtige Informationsquelle dar.

Die Meldungen auf dem Portal landen entweder beim BfArM oder dem Paul-Ehrlich-Institut als zuständige Bundesoberbehörde für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel.

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