Berlin. Viele Frauen, aber auch Männer haben den Wunsch, ihren Körper ästhetisch zu verändern. Vor allem das Entfernen von Fettpölsterchen wird in Deutschland immer beliebter. Das belegt eine aktuelle Statistik.

Fettabsaugungen sind nach Daten einer Fachgesellschaft bei Männern und Frauen in Deutschland gefragter geworden. Mehr als 6100 solcher Eingriffe seien 2019 durchgeführt worden, ein Plus von 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das geht aus einer Befragung von Mitgliedern der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen ( VDÄPC) zu OPs und Eingriffen im vergangenen Jahr hervor.

Die Kunden ließen sich in vielen Fällen "hartnäckige Pölsterchen" oder Fettdepots entfernen, die trotz Sport und Diät nicht verschwinden, erklärten die Ärzte. Der Gesamtanstieg geht vor allem auf die Nachfrage durch Frauen zurück (plus 85 Prozent): "Daran erkennen wir den Trend zur Körperformung: Bei der kleinsten Unebenheit entsteht auch bei schlanken Frauen der Wunsch nach einer Korrektur", teilte VDÄPC-Präsident Dennis von Heimburg mit. Aber auch mehr Männer ließen Fett entfernen.

Fettabsaugungen waren nach der Statistik der dritthäufigste Eingriff, nach Behandlungen mit Botox (knapp 22.800) und Hyaluron (knapp 18.500). Insgesamt nahmen VDÄPC-Ärzte mehr als 83.000 Eingriffe vor. Während Frauen eher Falten bekämpfen wollten, tendierten Männer zum Hervorheben individueller Gesichtszüge: "Derzeit handelt es sich dabei besonders um die Ausbildung von Wangengrübchen", hieß es.

Die VDÄPC ist nach eigenen Angaben die größte Fachgesellschaft Ästhetischer Chirurgen in Deutschland und hat rund 100 Mitglieder. Ein zentrales deutsches Register für Schönheits-OPs und weitere Eingriffe gibt es nicht. Die internationale Vereinigung der Ästhetisch-Plastischen Chirurgen ( ISAPS) schätzte die Gesamtzahl in Deutschland nach jüngsten verfügbaren Zahlen von 2018 auf mehr als 922.000, davon rund 386.000 chirurgische Eingriffe.