Berlin. Auf WhatsApp macht ein vermeintliches Gewinnspiel des Discounters Lidl die Runde. Hinter der Aktion steckt eine betrügerische Masche.

Es klingt nach einem verlockendem Angebot: Die Discounter-Kette Lidl verlost Gutscheine in Höhe von 250 Euro, um seine Kunden in der Krise zu unterstützen. Auf WhatsApp verbreitet sich in diesen Tagen genau diese Nachricht. Das Problem ist nur: Bei dem viralen WhatsApp-Kettenbrief handelt es sich um eine Fälschung. Denn hinter dem Gewinnspiel steckt nicht Lidl, sondern offenbar eine Gruppe von Betrügern.

So läuft die Betrugsmasche ab: Der interessierte Lidl-Kunde wird über einen Link auf eine gefälschte „Lidl-Seite“ geführt. Hier soll er zunächst Fragen über den Discounter beantworten. Nach dem Beantworten dieser Fragen heißt es auf der Fake-Seite jubilierend weiter: „Sie haben sich für einen 250-Euro-Lidl-Gutschein qualifiziert!“

Auf WhatsApp macht ein Gewinnspiel die Runde, das Nutzern Gutscheine beim Discounter Lidl verspricht. Dabei handelt es sich um einen Betrugsversuch.
Auf WhatsApp macht ein Gewinnspiel die Runde, das Nutzern Gutscheine beim Discounter Lidl verspricht. Dabei handelt es sich um einen Betrugsversuch. © Screenshot

Lidl-Gewinnspiel auf WhatsApp: Was hinter der Fake-Aktion steckt

Der vermeintliche Gewinnspielteilnehmer soll das Gewinnspiel nun mit 20 seiner Bekannten über WhatsApp teilen – nur so könne er sich für einen der Gutscheine qualifizieren. Die Betreiber der Seite wollen mit dieser Aufforderung offenbar für eine möglichst große Reichweite ihres betrügerischen Gewinnspiels sorgen.

Anschließend darf der Kunde seine Kontaktdaten in einem Online-Formular hinterlassen – ohne jemals eine Chance auf einen Discounter-Gutschein gehabt zu haben. Das Portal verbraucherzentrale.com vermutet hinter der Aktion eine Gruppe von Serienbetrügern, die zuletzt auch schon mit einem gefälschten Adidas-Gewinnspiel auf sich aufmerksam gemacht hatten.

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    Die Verbreitung von Falschinformationen ist für WhatsApp seit Jahren eine Herausforderung: Denn dort haben die verschickten Nachrichten eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Somit ist ihr Inhalt nur für die Nutzer im Klartext sichtbar, aber nicht für WhatsApp selbst. Das Unternehmen hat es daher besonders schwer, gegen die Verbreitung von Falschinformationen oder Hassrede vorzugehen.

    WhatsApp versucht daher schon seit Längerem, die Weiterverteilung von Nachrichten generell schwieriger zu machen. So werden bereits seit dem vergangenen Jahr häufig weitergeleitete Nachrichten markiert. Seit kurzem erlaubt es die Chat-App Nutzern nur noch, Nachrichten an lediglich einen Chat weiterzuleiten.

    (phb)