Berlin. Etikette ist eine Kunst. Besonders um die Feiertage herum ist es gut, die Regeln zu beherrschen. So läuft das Weihnachtsessen rund.

Bei den Schwiegereltern, auf der Weihnachtsfeier oder zum Neujahrsempfang. Während der Feiertage wird zu vielen Anlässen aufwendig gekocht und gehoben gegessen. Je nach Rahmen der Veranstaltung ist es besonders wichtig zu wissen, wie man sich am Tisch zu verhalten hat.

Denn ob es um die Gesprächsthemen, die Kleidung oder die richtige Verwendung des Geschirrs geht: An der Tafel kann man einiges falsch machen.

Weihnachtsessen: Wie gestalte ich meine Tafel?

Plant man selbst ein großes Festtagsessen, gibt es viele Dinge, die man bei der Ausrichtung der Tafel beachten muss. Damit ein Abend gelingt, sollte man sich bereits im Vorfeld darüber Gedanken machen, welche Gäste sich sympathisch sein könnten und deshalb leicht miteinander ins Gespräch kommen.

Wenn die Gäste sich untereinander nicht so gut kennen und aus verschiedenen Lebensbereichen des Gastgebers kommen (zum Beispiel Kollegen und Mitglieder der Familie), ist es durchaus sinnvoll, die Gruppen zu mischen, damit die Themen nicht allzu einheitlich bleiben. Mit Namenskärtchen erleichtert man es den Gästen, ihren Platz zu finden.

Essen an Weihnachten: So wird richtig eingedeckt

Beim Eindecken des Geschirrs kommt es ganz darauf an, was serviert wird. Wichtig zu wissen ist, dass Gabel, Messer und Löffel immer von außen nach innen gedeckt und benutzt werden. Das Dessertbesteck, bestehend aus einem kleinen Löffel und einer kleinen Gabel, liegt an der Kopfseite des Gedecks.

Die Teller, wozu der für den Hauptgang, der Suppenteller und der Vorspeisenteller gehören, werden in dieser Reihenfolge aufeinandergestellt. Die Serviette hat ihren Platz direkt auf den Tellern und wird, sobald das Essen beginnt, vom Gast zur Seite oder auf den Schoß gelegt.

Wasser-, Weißwein- und Rotweinglas stehen alle nebeneinander am oberen rechten Rand der Teller. Wenn der Gast sich für einen Wein entschieden hat, wird das andere Glas abgeräumt. Bei der Tischdekoration sollte man vor allem darauf achten, dass sie nicht zu üppig ist und niedrig genug, damit die Gäste ihr Gegenüber noch sehen können.

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Festtags-Dinner: Worüber spreche ich am Tisch?

Die Gespräche am Tisch sind einer der wichtigsten Bestandteile eines Essens. Denn wenn man ein unpassendes Thema wählt oder den falschen Ton anschlägt, können die folgenden Gänge sehr unangenehm werden. Vor allem, wenn die Personen in der Runde sich kaum kennen.

Die Knigge-Trainerin Charlotte Jung empfiehlt deshalb, mit möglichst unverfänglichem Smalltalk zu beginnen. Mit Gesprächen über das Essen, die Tischdekoration oder das altbekannte Wetter kann man nichts falsch machen. In jedem Fall sollte man alles Negative meiden.

„Themen wie Politik, Finanzen oder die letzte Kündigung sind kein guter Gesprächsstart. Aber auch mit Fußball kann man falsch liegen“, sagt Jung. Kennt man sein Gegenüber etwas besser, kann auch über Interessen oder die eigene Familie gesprochen werden. Mit persönlichen Fragen sollte man sich jedoch zurückhalten.

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    Bei betrieblichen Essen gilt: Geschäfte werden erst nach dem Essen besprochen. Damit man bei seinen Gesprächen niemanden stört oder zu laut sprechen muss, sollte es vermieden werden, mit dem Gegenüber zu sprechen. Sinnvoller ist es, sich der Person rechts oder links von sich zuzuwenden.

    Zu den absoluten No-Gos zählt es, das Smartphone zu benutzen. „Smartphones sollten bei einem Essen weder sichtbar noch hörbar sein. Und man sollte sie erst recht nicht auf den Tisch legen“, betont Jung. Nachrichten schreiben, E-Mails checken oder Telefonieren ist nicht erlaubt.

    Sollte man einen wichtigen Anruf erhalten, kann man sich vom Tisch entschuldigen. Den Anruf darf man jedoch erst entgegennehmen, wenn man den Raum verlassen hat.

    Ein schwieriges Thema sind in manchen Familien die Getränke: Es wird viel Alkohol getrunken – eine Gefahr für Süchtige.

    Wie esse ich schwierige Speisen?

    Bei Vorspeisen wie Suppe, Salaten und Brot gibt es klare Regeln, wie sie zu essen sind. Bei Suppen ist es wichtig, den Löffel nicht zu voll zu machen und die Suppe dann von der Seite des Löffels aufzunehmen. Auf gar keinen Fall sollte man den Löffel komplett in den Mund stecken, die Suppe schlürfen oder auf dem Löffel kalt pusten. Auch darf der Suppenteller nicht gekippt werden, um den Rest auszulöffeln. Salat und Brot dürfen gleichermaßen nicht geschnitten werden.

    Brot darf man durchaus in die Hand nehmen und in mundgerechte Stücke zerreißen. Große Salatblätter werden nur mit der Gabel gefaltet. Gelingt das nicht, darf man auch ein Stück Brot zur Hilfe nehmen.

    Während der Feiertage werden auch oftmals Speisen serviert, die man sonst nicht so häufig isst. Gerade Meerestiere wie Hummer und am Stück belassener Fisch oder Fleischspeisen wie Haxe können Schwierigkeiten bereiten. Deshalb ist es sinnvoll, sich schon im Vorfeld über das Menü zu informieren und zu lernen, wie man mit den jeweiligen Speisen umgeht.

    Sollte man trotzdem überrascht werden, kann man sich Hilfe beim Personal holen. „In gehobenen Restaurants ist es durchaus üblich, den Kellner zu bitten, den Hummer zu zerteilen oder den Fisch zu entgräten, wenn er am Stück serviert wird“, sagt Jung.

    Welche Kleidung trage ich zu welchem Anlass?

    Bei der Kleidung ist es schwierig, pauschal zu sagen, was angemessen ist. Denn dabei kommt es stark auf die Art der Veranstaltung an. Trotzdem gibt es ein paar Faustregeln. „In einem professionellen Rahmen ist weniger mehr. Schlichte Farben und gezielt eingesetzte Accessoires sind besser als bunte Kleider und schillernder Schmuck“, sagt Jung.

    Ein schlichtes, knielanges Kleid für Frauen und ein weißes oder cremefarbenes Hemd mit sportlichem Sakko für Männer sind eine gute Wahl. Wenn man mit seiner Familie oder Freunden feiert, kann der Dresscode wiederum von leger bis besonders schick alles umfassen.

    Hilfreich für ein sicheres Auftreten ist neben der Kleidung auch eine angemessene Körperhaltung. „Wenn ich die Sitzposition beschreibe, sage ich oft: Eine Maus im Rücken und eine Katze auf dem Schoss“, so Jung. Wichtig ist, mit geradem Rücken beim Essen auf dem vorderen Drittel des Stuhls zu sitzen. Danach kann man sich auch zurücklehnen.

    Die Arme auf dem Tisch oder dem Schoss abzulegen, ist strengstens verboten. Besser ist es, wenn man nur die Handgelenke nah am Besteck ablegt.

    Und danach?

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