Berlin. SPD-Politikerin Sawsan Chebli war wegen eines Artikels in „Tichys Einblick“ juristisch vorgegangen. Nun errang sie dabei einen Sieg.

In einem Beitrag im Magazin „Tichys Einblick“ ist die Berliner SPD-Politikerin Sawsan Chebli frauenfeindlich und sexistisch beleidigt worden. Nun hat Chebli eine einstweilige Verfügung gegen den Publizisten Roland Tichy erwirkt, wie der Anwalt der Politikerin auf Twitter mitteilte. Dem Publizisten wird demnach untersagt, einen Satz, der in der Oktober-Ausgabe des Magazins erschien, weiter zu verbreiten.

Tichy hatte nach immer lauter werdender Kritik im Oktober angekündigt, den Vorsitz der Ludwig-Erhard-Stiftung zum Ende des Monats abzugeben. Zuvor hatte Dorothee Bär (CSU), Staatsministerin für Digitales, ihre Mitgliedschaft in der Ludwig-Erhard-Stiftung aus Protest gegen den Vorsitzenden gekündigt.

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Zu den Hintergründen sagte sie dem „Handelsblatt“: „Grund für diese Entscheidung ist eine Publikation in dem Magazin ,Tichys Einblick’, die frauenverachtende und in höchstem Ausmaß sexistische Äußerungen gegenüber meiner Kollegin Sawsan Chebli enthält.“

NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) hatte als Mitglied der Ludwig-Erhard-Stiftung den angekündigten Rückzug des Vorsitzenden Roland Tichy als „zwingend erforderlich“ bewertet. „Sexistisch-frauenfeindliche Artikel sind mit den Grundsätzen und Zielen der Stiftung definitiv nicht vereinbar“, hatte Heinen-Esser gesagt.

Dorothee Bär nannte Äußerung von Roland Tichy „unerträglich“

„Derartige Ausfälle sind unerträglich und mit den Zielen der Stiftung absolut unvereinbar“, erklärte Staatsministerin Bär zu ihrem Austritt. Ludwig Erhards Ansinnen wäre heute sicher nicht die Herabwürdigung von Frauen, sondern das Fördern weiblicher Karrieren.

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„Sofern die Stiftung einen Vorsitzenden hat, unter dessen Federführung solche Texte veröffentlicht werden, kann und will ich sie nicht weiter unterstützen. Es zeigt eine gesellschaftspolitische Geisteshaltung, die ich nicht akzeptiere.“ Chebli bedankte sich via Twitter bei Bär für deren „klare Haltung“ und schrieb: „Wir dürfen nicht länger Sexismus hinnehmen. Wir brauchen aber auch die Männer, die mit uns an einem Strang ziehen.“

Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sowie der Vorsitzende der Mittelstandsunion Carsten Linnemann hatten angekündigt, mit sofortiger Wirkung ihre Mitgliedschaft in der Ludwig-Erhard-Stiftung ruhen zu lassen. (dpa/mbr/les)