Washington. Am Montag treten neue US-Sanktionen gegen den Iran in Kraft. Für Präsident Trump ein Grund zu feiern – auf sehr eigenwillige Weise.

Mit einer Anspielung auf die Fantasy-Serie „Game of Thrones“ (GoT) hat US-Präsident Donald Trump den Beginn neuer US-Sanktionen gegen den Iran gefeiert. Ein auf Twitter verbreitetes Foto zeigt Trump im Stile eines Serienhelden vor neblig-düsterem Hintergrund. Vor seiner Brust prangt der Slogan: „Die Sanktionen kommen. 5. November“.

Trumps Satz (im Original: „Sanctions are Coming“) spielt auf den Titel der ersten GoT-Episode an: „Winter is Coming“ (Der Winter naht). Der Ausdruck ist zu einem Markenzeichen der weltweit extrem erfolgreichen US-Serie geworden, wurde im Internet unzählige Male verballhornt und ziert Millionen von Fan-Artikeln wie Pullover, T-Shirts und Poster.

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Während die Ankündigung bei Trump-Fans als Signal der Stärke ankam, gibt es auch Kritik an dem Bezug zu der Erfolgsserie. So twitterte HBO, der Sender, bei dem die Rechte zu „Game of Thrones“ liegen: „Was heißt Markenschutzverletzung auf Dothraki?“.

Dothraki ist eine Fantasiesprache aus der Feder von George R. R. Martin, der die Buchvorlagen zu GoT geschaffen hat. Die Sprache spricht in der Geschichte das Nomaden- und Kriegervolk.

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Irans Führung gibt sich unbeeindruckt

Nachdem sich die USA im Mai aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran von 2015 zurückgezogen hatten, treten am Montag die schwersten Wirtschaftssanktionen in der Geschichte des Landes in Kraft.

Irans oberster Führer hat die neuen US-Sanktionen als einen weiteren vergeblichen Versuch bezeichnet, den Gottesstaat zu lähmen. „Das versuchen die USA schon seit 40 Jahren, aber in all diesen Jahren war der Iran der Gewinner und die USA der Verlierer“, sagte Ajatollah Ali Chamenei am Samstag.

Sanktionen treffen Irans Bevölkerung

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der letzten Jahrzehnte hätten eher dazu geführt, dass der Iran viele Waren selbst herstelle und daher unabhängiger und selbstständiger geworden sei. Auch das iranische Außenministerium hatte am Freitag erklärt, auf die erweiterten Sanktionen vorbereitet zu sein und sich keine Sorgen zu machen.

Ähnliche Aussagen gab es auch schon von Präsident Hassan Ruhani und anderen Politikern. Allerdings steckt das Land jetzt schon in einer akuten Finanzkrise. Die nationale Währung Rial hat mehr als 60 Prozent an Wert verloren. Für die iranische Bevölkerung besteht also sehr wohl Grund zur Sorge, wie es nach dem 5. November wirtschaftlich weitergeht.

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    Die USA dagegen werfen Teheran vor, Organisationen wie die Hisbollah im Libanon, die Hamas im Gazastreifen und die Assad-Regierung in Syrien zu unterstützen. Dies verstoße gegen den „Geist“ des Abkommens verstoßen. Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und China wollen das Atomabkommen dennoch aufrechterhalten.

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