Laut offiziellen Angaben wurde eine Mitarbeiterin der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit zusammen mit ihren Eltern von bewaffneten Stammesangehörigen gekidnappt. Bereits am Sonntag sollen die drei Deutschen verschleppt worden sein.

Hamburg. Laut offiziellen Angaben wurde eine Mitarbeiterin der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) zusammen mit ihren Eltern von bewaffneten Angehörigen des Bani-Dhabian-Stammes im Jemen gekidnappt. Bereits am Sonntag sollen die drei Deutschen verschleppt worden sein.

Die Kidnapper lauerten ihren Opfern bei einem Besuch der historischen Stadt Radaa, rund 130 Kilometer südwestlich der jemenitischen Hauptstadt Sanaa auf und brachten sie in die Bergregion Bani Dhabian. Beobachter vermuten, dass die Deutschen von ihren Häschern dazu benutzt werden sollen, drei ihrer Verwandten freizubekommen, die vor zwei Monaten festgenommen worden waren. Hintergrund der Festnahme war ein Streit um Landbesitz.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes bestätigte die Entführung. Ministeriumssprecher Jens Plötner: "Wir müssen davon ausgehen, dass die drei in der Nähe von Sanaa verschleppt wurden". Der Krisenstab des Auswärtigen Amtes arbeite mit den jemenitischen Behörden fieberhaft an einer Lösung des Problems. Zudem wollen Clanchefs des Bani-Dhabian-Stammes die Kidnapper auffordern, ihre Geiseln freizulassen.

Über 200 Ausländer wurden in den letzten 15 Jahren im Jemen gekidnappt. Der Grund besteht meist in Auseinandersetzungen mit der Regierung in Sanaa.