Berlin. Corona - war da was? Das Virus hat viel von seinem Schrecken eingebüßt. Warum wir trotzdem nicht zur Tagesordnung übergehen sollten.

Es gibt Menschen, die infizieren sich mit Corona und merken kaum etwas. Andere fühlen sich vielleicht nur verschnupft oder leicht angeschlagen, nicht der Rede wert.

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© Reto Klar | Reto Klar

Aber es gibt auch Infizierte, die das Virus trotz dreifacher Impfung von den Füßen holt: tagelanges, hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, ein nicht enden wollender Husten und eine Kraftlosigkeit, wie man sie von sich nicht kennt. Wer das erlebt hat, möchte niemanden anstecken, der vielleicht schwächer, älter oder vorerkrankt ist. Nein, Corona ist nicht irgendein Virus. Es ist gefährlicher als eine Grippe und kann dauerhaft krank machen.

Doch die Sorglosigkeit im Umgang mit Covid und seinen Mutationen scheint sich mindestens so schnell zu verbreiten wie das hochansteckende Virus selbst. Die Furcht, dass der Urlaub schon am Flughafen endet, weil die Airport-Mitarbeiter dem Ansturm nicht gewachsen sind, ist inzwischen schon viel größer. Corona – war da was?

Corona: Nie war die Eigenverantwortung größer

Das Virus hat sich gewandelt und damit auch viel von seinem Schrecken eingebüßt. Das ist erst einmal eine gute Nachricht. Aber deshalb alle Vorsichtsmaßnahmen sausen zu lassen, nur weil sie nicht mehr vorgeschrieben sind, sondern nur noch empfohlen werden, ist freundlich gesagt kurzsichtig. Nie war die Eigenverantwortung größer. Aber wer trägt denn beim Einkaufen noch eine Maske, obwohl jeder weiß, dass sie ihn und andere schützt? Wer testet sich noch freiwillig (und auf eigene Kosten), bevor er ins Kino geht? Lesen Sie dazu: Müssen sich Corona-Infizierte bald nicht mehr isolieren?

Wer sich mit Corona infiziert, gehört, so lange er ansteckend ist, nicht unter Menschen, sondern in die Isolation. Mit Covid leben zu lernen, heißt nicht die Pandemie zu ignorieren, sondern einen Umgang mit ihr zu finden, der vulnerable Gruppen schützt.