Berlin. Mindestlohn, Zuwanderung, Geld für Kinder: Mit einem neuem Online-Werkzeug testen Wahlberechtigte, welches Wahlprogramm zu ihnen passt.

Wer wissen will, welche sozialpolitischen Positionen die Parteien vertreten, musste sich bisher durch dutzende von Seiten Wahlprogramm lesen. Seit Dienstag gibt es ein Angebot, das Bürgerinnen und Bürger mit Blick auf die Bundestagswahl die Orientierung erleichtern soll - der „Sozial-O-Mat“ der Diakonie.

Ähnlich wie bei anderen Online-Tools wie dem „Wahl-O-Mat“ werden Nutzer, die die Webseite https://www.sozial-o-mat.de aufrufen, mit verschiedenen sozialpolitischen Aussagen konfrontiert, denen sie zustimmen können, sie ablehnen oder sich neutral verhalten.

In vier Themenblöcken (Arbeit, Gesundheit, Familie und Kinder, Migration) geht es unter anderem um die Erhöhung des Mindestlohns, mehr Geld für Pflegekräfte, die Frage einer Kindersicherung und die Abschaffung des Ehegattensplittings. Am Ende werden die Antworten mit den programmatischen Aussagen der im Bundestag vertretenen Parteien verglichen und die Übereinstimmung angezeigt.

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Der „Sozial-O-Mat“ sei als Instrument der politischen Bildung gedacht, sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie. Der evangelische Verband hofft, damit politische Diskussionen zum Beispiel in Schulen, Vereinen oder Kirchengemeinden initiieren zu können. Das Tool ist parteipolitisch neutral, eine zentrale Auswertung der Ergebnisse erfolgt nicht, wie es hieß. Der „Sozial-O-Mat“ war bereits bei der Bundestagswahl 2017 und bei der Europawahl 2019 im Einsatz.