Berlin. Nur wenige Kinder glauben, dass sie Fake News erkennen könnten. Das ist alarmierend und ein Hilfeschrei zugleich, meint Jörg Quoos.

Es ist eine erschreckende Zahl: 86 Prozent aller Kinder zwischen sechs und dreizehn Jahren wurden bereits mit Fake News – also bewusst gefälschten oder falschen Nachrichten – konfrontiert. Nur ganz wenige Kinder glauben, dass sie falsche von echten Nachrichten unterscheiden können.

Chefredakteur Jörg Quoos
Chefredakteur Jörg Quoos © Dirk Brunieck

Diese Erkenntnisse aus einer aktuellen Umfrage sind alarmierend und ein Hilfeschrei zugleich. Es ist demokratiegefährdend, wenn eine Jugend heranwächst, die Lügnern auf den Leim geht, weil sie Medien nicht richtig einschätzen kann.

Fake News erkennen: Eltern sind in der Verantwortung

Hier zu helfen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Zuerst müssen Eltern den Nachwuchs beim Medienkonsum begleiten. Das heißt: Hinschauen, was der Nachwuchs macht!

Das Smartphone ist keine Beruhigungspille, damit Mutti und Vati nicht genervt werden. Es ist ein potenzielles Einfallstor für die Verbreiter von Fake News, und das geistige Gift kann Kinder mühelos erreichen. Auch interessant: Wie Deep Fakes uns täuschen können

Medienunterricht braucht es während der ganzen Schulzeit

Und auch die Schulen sind in der Pflicht. Medienunterricht darf nicht nur lästige Pflichtübung sein. Er muss Kinder und Jugendliche während der Schulzeit begleiten. Denn nur wer Medien richtig nutzt und einschätzt, kann privat und beruflich am Ende erfolgreich sein.

Außerdem müssen gute Medien eine wirtschaftliche Basis haben. Dafür muss der Gesetzgeber faire Marktbedingungen schaffen. Sonst geht der Kampf gegen die Fake News verloren.