Berlin. Elizabeth II. ist am Ende eines langen Weges angekommen. Die Last liegt nun bei ihren Nachkommen. Wie geht es weiter für die Royals?

Es ist der Anfang vom Ende des zweiten Elisabethanischen Zeitalters. Zum ersten Mal ging Prinz Philip der Königin voran. Sonst war er bei allen gemeinsamen Auftritten immer zwei Schritte hinter ihr geblieben. Am Mittwoch feiert Elizabeth II. ihren 95. Geburtstag. Am Samstag erhielt die Welt eine Idee davon, wie in nicht mehr ferner Zukunft ihr letzter Weg aussehen könnte: Zart, zerbrechlich und einsam saß die Königin wie verloren im Chorgestühl.

Gudrun Büscher würdigt die Regentschaft Elizabeths II. und wagt einen Blick in die Zukunft.
Gudrun Büscher würdigt die Regentschaft Elizabeths II. und wagt einen Blick in die Zukunft. © Reto Klar | Reto Klar

Fast sieben turbulente Jahrzehnte lang, in denen sich die einstige Weltmacht tiefgreifend veränderte, war Elizabeth an der Seite von zwölf Premierministern und zwei Premierministerinnen eine tragende Säule.

Das Kapital der Windsors ist die Kontinuität, die sie verkörpern. Ein weiteres Mal müssen sie jetzt beweisen, dass sie sich der neuen Zeit anpassen können.

Was die Prinzen Charles und William jetzt tun müssen

Zusammen mit Philip war das der Königin stets gelungen: Der Duke of Edinburgh war es, der die königliche Familie näher an die Menschen rückte. Lesen Sie mehr: Prinz Philip ist tot: Erzählung von einem turbulentem Leben

Er war es, der der Queen in den schweren Jahren zur Seite stand – 1992, im „annus horribilis“, ihrem Horrorjahr: Die Ehen ihrer Kinder Charles, Anne und Andrew zerbrachen und Windsor Castle brannte.

1997 verunglückte Diana tödlich, die meisten Briten erlebten Elizabeth als kühl und arrogant, bis sie Herz zeigte. 2020 stürzten der Rückzug von Harry und Meghan und die Verwicklung von Prinz Andrew in den Missbrauchsskandal um den US-Millionär Jeffrey Epstein die Royals in ihre wohl schwerste Krise.

Die Königin muss sie ohne Philip meistern. Umso wichtiger werden jetzt Prinz Charles und sein Sohn William. Sie müssen das Königshaus moderner und schlanker machen. Nur dann können die Windsors wieder dazu beitragen, dass ihr von Brexit und Pandemie schwer gebeuteltes Land zu neuer Stärke zurückfindet. Der Beginn einer neuen Ära?