Berlin. Der Lockdown soll in fünf Stufen gelockert werden, gestaffelt nach Infektionslage. Der Weg zurück in die Normalität - ein Leitfaden.

Der Weg aus dem Lockdown ist kein einfacher. Die Beschlüsse des Corona-Gipfels sehen nun einen Stufenplan für die Lockerungen vor: Fünf Schritte, die eine Teilöffnung bis zum 5. April, Ostermontag, ermöglichen sollen. Ob Restaurants und Hotels dann wieder offen sind, bleibt unklar. Und das ist schon das Best-Case-Szenario. Der Worst Case: Inzidenzen über 100 – zurück zum Lockdown.

In Stufe 1 des Bund-Länder-Plans ist Deutschland längst angekommen. Schulen, Kitas, Friseure sind bundesweit offen. Am 8. März, am kommenden Montag, steht die zweite Stufe an. Im Wesentlichen werden Lockerungen bundesweit vereinheitlicht, die bereits jetzt in einigen Länder gelten: Buchhandlungen, Gartenmärkte, Fußpflege und Kosmetikbetrieb dürfen öffnen, erstmals auch Fahr- und Flugschulen.

Lockdown: Die Teilöffnung startet am 8. März

Am selben Tag kann Stufe 3 beginnen, sofern die Inzidenz unter 100 liegt. Das ist wahrscheinlich für fast alle Bundesländer machbar. Stand heute liegt die Zahl der Neuinfektion pro 100.000 Einwohner in der letzten Woche bei 65. Geschäfte, Museen, Galerien, Zoos und Gedenkstätten können öffnen. Auch der Individualsport draußen ist erlaubt: Joggen geht klar, Fußball nicht.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Die Auflagen für Läden und Kunden sind streng. Man muss einen Termin vereinbaren, auf 40 Quadratmeter Verkaufsfläche darf nur ein Kunde bedient werden. Tür auf, Kunde rein, Tür zu, volle Zuwendung. VIP-Service. Spontaner und lockerer geht es zu, wenn die Inzidenz unter 50 fällt. Dann braucht man keinen Termin und die Geschäfte dürfen auf zehn Quadratmeter Fläche einen Kunden betreuen. Privat dürfen sich bis zu zehn Leute treffen (nur fünf bei einer Inzidenz zwischen 50 bis 100). Lesen Sie auch: Kostenlose Schnelltests für alle: Das ist jetzt beschlossen

Stufe 4 kann frühestens 14 Tage später gezündet werden, im Idealfall am 22. März. Das ist auch der Tag, an dem die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten wieder beraten wollen. Biergärten, Theater und Kinos öffnen bei einer Inzidenz unter 100 unter der Voraussetzung, dass sich die Gäste vorher getestet haben. Bei einer Inzidenz unter 50 fällt diese Auflage weg.

Der Fahrplan bis Ostern: So soll langfristig gelockert werden

Weitere zwei Wochen vergehen, bis die nächste Stufe 5 einsetzt, frühestens am 5. April, Ostermontag. Im Gegensatz zur Stufe 3 dürfen Läden nun auch bei einer Inzidenz über 50 - aber unter 100 - einen Kunden je zehn Quadratmetern Ladenfläche bedienen. Kontaktsport ist draußen erlaubt – Anpfiff für die Fußballer oder für die Beachvolleyballer -, drinnen nur kontaktfreier Sport. Die Fitness-Clubs öffnen. Bei einer Inzidenz unter 50 ist der Kontaktsport auch in geschlossenen Räumen erlaubt. Dann sind auch Oper-Air-Veranstaltungen mit bis zu 50 Teilnehmern gesetzeskonform.

Wie es nach dem 5. April weiter geht, wollen Bund und Länder am 22. März besprechen, auf jeden Fall auf der Agenda: Hotels und Restaurants. Denkbar ist, dass sie in der Karwoche öffnen dürfen, aber die Zeit läuft ihnen davon. Lesen Sie dazu: Ostern 2021 in der Corona-Pandemie: Das sind die Regeln

Beschlüsse des Corona-Gipfels – Vorbehalte von vier Ländern

Das Kleingedruckte im Beschlusspapier dürfte noch zu Problemen führen: Vier Ministerpräsidenten gaben Protokollnotizen ab. Sie behalten sich vor, abweichend vorzugehen, strenger, lockerer oder bloß anders. Es sind Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Niedersachsen, sie vertreten 16 Millionen Bürger.

Sachsen will die Öffnungen streng an Pflichttests koppeln. Thüringen will neben der Inzidenz andere Kriterien heranziehen, etwa die Impfquote. Niedersachsen und Sachsen-Anhalt verstehen die Beschlüsse „als Orientierungsrahmen“, anders gesagt: nicht als (Selbst)Verpflichtung.

Interaktiv: Corona-Krise – So ist die Lage auf Deutschlands Intensivstationen