Berlin/Schwerin. Er war der langjährigste Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern. Harald Ringstorff (SPD) ist im Alter von 81 Jahren gestorben.

Mecklenburg-Vorpommerns langjähriger Ministerpräsident Harald Ringstorff ist tot. Der SPD-Politiker starb am vergangenen Donnerstag im Alter von 81 Jahren, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Montag unter Berufung auf seine Ehefrau mitteilte

Ringstorff war von 1998 bis 2008 Regierungschef im Nordosten – so lange, wie kein anderer in der Geschichte des Bundeslandes.

„Wir trauern um einen großen Ministerpräsidenten und um einen großartigen Menschen“, erklärte Schwesig. Ringstorff habe sein Amt „mit seiner großen Heimatverbundenheit“ und „seiner bodenständigen, ruhigen und zugleich zupackenden Art“ hervorragend ausgefüllt und sich auch um wirtschaftliche Entwicklung Mecklenburg-Vorpommerns verdient gemacht. Ringstorff sei „ein besonderer Mensch gewesen“. Die sehr gute Entwicklung des Bundeslandes in den 30 Jahren nach der Wiedervereinigung sei zu einem erheblichen Teil Ringstorff zu verdanken.

Ringstorff schmiedete die erste Koalition von SPD und PDS

Ringstorff kam am 25. September 1939 als Sohn eines Einzelhändlers in Wittenburg zur Welt. Er studierte an der Universität Rostock Chemie, promovierte und arbeitete lange Zeit im Schiffbaukombinat der DDR . 1989 gehörte er dann zu den Gründern der SPD in Mecklenburg-Vorpommern, im darauffolgenden Jahr wurde er ihr Landeschef, ließ sich in die DDR-Volkskammer wählen und wurde dann SPD-Fraktionschef im Landtag.

1998 formte er die erste Koalition aus SPD und der SED-Nachfolgepartei PDS , einer Vorgängerin der heutigen Linken. Die Regierung hielt auch gegen den anfänglichen Widerstand der Bundes-SPD bis 2006. Seine zweite Amtszeit beendete Ringstorff als damals dienstältester Ministerpräsident auf eigenen Wunsch vorzeitig. Ringstorffs Nachfolger in Schwerin wurde der SPD-Politiker Erwin Sellering.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt litt er zunehmend an einer Nervenkrankheit . Dennoch sei er mit seiner Frau Dagmar regelmäßig bei wichtigen Ereignissen im Bundesland zu Gast gewesen, sagte Schwesig.

(dpa/afp/bef)