Gablenz. Das Auto von AfD-Chef Tino Chrupalla ist vor dessen Haus ausgebrannt. Jetzt ermittelt der sächsische Staatsschutz. War es ein Anschlag?

Das Auto des AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla ist in der Nacht zu Montag ausgebrannt. Nun steht der Verdacht auf Brandstiftung im Raum. Chrupalla teilte am Montagmorgen mit, sein Wagen habe auf dem abgeschlossenen Grundstück seines Hauses gestanden. Der 44-Jährige wohnt in Gablenz im Nordosten Sachsens.

Nach Angaben der Polizei wurde die Feuerwehr nachts zu dem brennenden Pkw in Gablenz gerufen. Eine Ausbreitung der Flammen konnte sie verhindern, am Fahrzeug selbst entstand Totalschaden. Die Beamten ermittelten zunächst wegen des Verdachts der Brandstiftung. Später übernahm der Staatsschutz des Landeskriminalamts wegen einer möglichen politisch motivierten Tat

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    die Ermittlungen.

    Der AfD-Politiker wurde vorsorglich ins Krankenhaus gebracht

    Die sächsische Polizei berichtete weiter, Chrupalla habe nach eigenen Löschversuchen über Atembeschwerden geklagt und sei vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht worden.

    Der Chef der AfD zeigte sich entsetzt. In Vorgriff auf das Ermittlungsergebnis sagte er: „Bei aller

    Schärfe in der politischen Auseinandersetzung

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      , aber das ist ein direkter Angriff auf meine Familie. Das überschreitet alle nur denkbaren Grenzen. Diese Eskalation muss aufhören“, sagte der AfD-Vorsitzende der „Bild“-Zeitung. Über Twitter rief er „alle politischen Akteure zur Mäßigung und Selbstreflexion auf“.

      Chrupalla gewann Direktmandat gegen Ministerpräsident Kretschmer

      Auch Ko-Parteichef Jörg Meuthen ging von einem Angriff auf Chrupalla aus und führte dies auf „unverantwortliche Stimmungsmache“ zurück. Chrupalla habe das Krankenhaus nach der Behandlung einer Rauchvergiftung wieder verlassen können. Es sei aber „nur eine Frage der Zeit, bis Menschen noch ernster zu Schaden kommen“, so Meuthen.

      Chrupalla wird Nachfolger von Gauland in AfD-Spitze

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        Chrupalla ist seit drei Monaten AfD-Bundesvorsitzender, seit 2017 sitzt der 44-Jährige im Bundestag. Er hatte bei der Bundestagswahl für die AfD das Direktmandat im Wahlkreis Görlitz geholt – und zwar gegen den damaligen Unionsfraktionsvize und heutigen sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU). (mün/dpa)