Berlin/Teheran/Kerman. Im Iran sind bei einer Massenpanik Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Sie hatten um den getöteten General Soleimani getrauert.

Bei einer Massenpanik während des Trauerzugs für den General Ghassem Soleimani im Iran sind mindestens 56 Menschen ums Leben gekommen. Das berichtete das staatliche iranische Fernsehen am Dienstag unter Berufung auf die örtlichen Behörden.

Zudem wurden in der Geburtsstadt Soleimanis im Südostiran nach offiziellen Angaben mehr als 200 Menschen verletzt, einige von ihnen schwer.

Die Opferzahl könnte noch steigen, so die Behörden nach Angaben des staatlichen Fernsehens. Im Internet kursieren Videos, die zeigen, wie Menschen versuchen, andere wiederzubeleben.

Massenpanik mit vielen Toten bei Trauermarsch für Soleimani

Hunderttausende Menschen hatten sich nach Medienangaben versammelt, um den Trauerzug durch Kerman zu begleiten. Er führte durch das Zentrum der Stadt im Südosten des Iran zu einem Märtyrer-Friedhof.

Wegen der riesigen Menschenmenge musste die Beisetzung allerdings verschoben werden. Es bestehe keine Möglichkeit die Leiche zum Friedhof zu transportieren, hieß es zur Begründung.

Die Zeremonie war – wie der Trauermarsch für Soleimani am Montag in Teheran – auf fast allen Fernsehkanälen live übertragen worden. Zuvor hatten Hunderttausende an Trauerzeremonien in Ahwas, Maschad und Ghom teilgenommen.

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Auch der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden (IRGC), Hussein Salami, war bei dem Trauermarsch in Kerman. „Wir werden Rache nehmen und die wird konsequent und hart sein, so dass die Amerikaner ihre Tat bitter bereuen“, sagte Salami. Die Masse erwiderte den Aufruf mit „Rache, Rache“ und „Allahu Akbar“-Rufen („Gott ist der Größte“).

USA töteten General Soleimani – die Hintergründe

Ghassem Soleimani war am vergangenen Freitag durch Beschuss einer US-Drohne im Irak in der Nähe des Bagdader Flughafens getötet worden. Washington rechtfertigte den Luftschlag gegen Soleimani damit, dass der Chef der Al-Kuds-Einheiten folgenschwere Angriffe auf US-Bürger geplant habe. Mit seiner Entscheidung für den Angriff auf den General hatte der amerikanische Präsident Donald Trump den schwelenden Konflikt zwischen den USA und dem Iran weiter eskaliert.

Weltweite Reaktionen auf den Tod von General Soleimani

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    Soleimani, Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden, galt als einer der mächtigsten Männer im Iran. Nachdem die Islamische Republik den USA Vergeltung für die Tötung Soleimanis angekündigt hatte, drohte Trump auf Twitter seinerseits mit Angriff auf 52 iranische Ziele, darunter auch Kulturstätten des Iran – was ein Kriegsverbrechen wäre. Wegen der weiter steigenden Spannungen im Nahen Osten zieht die Bundeswehr einen Teil der Soldaten aus dem Irak ab. (moi/mbr/dpa/afp)