Berlin. CDU-Kreisvorstand Robert Möritz (29) trägt ein Neonazi-Tattoo und hat Kontakte zu Rechten. Nun kam er einem Parteiausschluss zuvor.

Robert Möritz, der CDU-Kreisvorstand mit Hakenkreuz-Tattoo und Neonazi-Kontakten, ist aus der Partei ausgetreten. Das bestätigte der Generalsekretär des Landesverbands Sachsen-Anhalt, Sven Schulze, am Freitag auf Anfrage, nachdem zuerst die „Welt“ darüber berichtet hatte.

Zuvor hatte die CDU in Sachsen-Anhalt einen Beschluss zur Unvereinbarkeit rechtsextremer Symbolik mit einer Parteimitgliedschaft verabschiedet. Vertreter von Kreis- und Landesspitze hatten den 29-Jährigen bei ihrem Treffen am Donnerstagabend dazu aufgerufen, sein Amt als Beisitzer im Kreisvorstand Anhalt-Bitterfeld zunächst ruhen zu lassen.

Robert Möritz trägt ein Hakenkreuz-Tattoo

Möritz hatte vor einer Woche bei einer Sondersitzung seiner Kreis-CDU nach Enthüllungen eingeräumt, 2011 bei einer Neonazi-Demonstration Ordner gewesen zu sein. Er trägt ein bei Rechtsextremisten beliebtes Tattoo aus mehreren übereinander liegenden Hakenkreuzen.

Zudem war er zum Zeitpunkt der Sitzung noch aktives Mitglied im umstrittenen Verein Uniter, dem Kritiker Verbindungen ins rechtsextreme Milieu vorwerfen.

CDU trifft einen Unvereinbarkeitsbeschluss

Bei ihrem Treffen zur Aufarbeitung des Falls hatten die CDU-Vertreter einstimmig beschlossen, dass äußere Erkennungszeichen, die auf eine rechtsextreme Gesinnung schließen lassen, nicht mit einer Mitgliedschaft in der Landes-CDU vereinbar sind. Das gleiche gelte für alle, die in rechtsextremen Vereinen organisiert seien oder rechtsextreme und antisemitische Äußerungen tätigten.

Möritz wurde eine Woche Zeit eingeräumt, um schriftlich seine Aktivitäten in der rechtsextremistischen Szene darzulegen. Der Landesvorstand wollte Möritz am 28. Dezember anhören und eine Entscheidung über einen Parteiausschluss treffen. Dem kam der 29-Jährige nun zuvor. (dpa/max)