Berlin. Nur 38 Prozent der ICE- und IC-Züge der Deutschen Bahn waren im Juni störungsfrei unterwegs. Es ist der niedrigste Wert in diesem Jahr.
Mal sind die Reservierungsanzeigen kaputt, mal haben die Steckdosen keinen Strom oder die Bordbistros sind geschlossen: Mehr als 60 Prozent der ICE- und IC-Züge bei der Deutschen Bahn (DB) waren im Juni mit technischen Defekten und Einschränkungen unterwegs.
Diese Zahl geht aus einer Antwort des Verkehrsministeriums auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag hervor. Dabei wird betont: Die Sicherheit der Fahrgäste war durch diese Störungen nicht gefährdet.
Nur 38 Prozent der ICEs und ICs voll funktionsfähig
Im Juni waren demnach nur rund 38 Prozent der eingesetzten Fernzüge voll funktionsfähig – das war der bis dahin schwächste Wert im Jahr 2019. Noch im Mai lag die Quote bei 46 Prozent. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.
Um welche Defekte es sich genau handelte, und ob sie größere Einschränkungen für die Passagiere bedeuteten, geht aus der Statistik nicht hervor. „In die veröffentlichte Statistik gehen auch kleinste Störungen ein, die zum größten Teil von unseren Kunden gar nicht bemerkt werden können“, sagte am Mittwoch DB-Fernverkehrschef Michael Peterson in Berlin. „Das Wichtigste: Unsere eingesetzten Züge sind alle 100 Prozent sicher.“
Gemessen würde die „technische Verfügbarkeit bei Erstbereitstellung“, teilte die Bahn mit; das diene der internen Steuerung und berücksichtige selbst kleinste technische Einschränkungen. Schon eine defekte Reservierungsanzeige führe zu dieser Einstufung.
• Hintergrund:
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Zugausfälle wegen Hitze und schweren Unwettern
Wenn Mängel an einem Zug die Sicherheit gefährden, verlässt dieser erst gar nicht die Werkstatt. Zahlen darüber, wie viele Züge das betraf, nannte der Konzern nicht. Allerdings hat sich die Zahl der täglich eingesetzten Züge im Laufe der ersten Jahreshälfte verringert. Konnten im Januar im Schnitt noch 384 Züge täglich bereitgestellt werden, waren es im Juni 375. In dem Monat hatte die Deutsche Bahn wegen großer Hitze und schweren Unwettern mit zahlreichen Verspätungen und Zugausfällen zu kämpfen.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Anteil der störungsfreien Züge indes deutlich erhöht. Laut Medienberichten vom Dezember fuhr damals nicht einmal jeder vierte Fernzug völlig fehlerfrei. Die Deutsche Bahn will rund eine halbe Milliarde Euro in den Ausbau von Instandhaldungswerken investieren, um die Verfügbarkeit und die Funktionsfähigkeit der Züge zu verbessern. Mehr als 500 neue Mitarbeiter hat der Konzern in den Werken eigenen Angaben zufolge bereits eingestellt, 500 weitere sollen folgen.
FDP: Bahn kann ihren eigenen Qualitätsanspruch nicht erfüllen
Ausgefallene Reservierungsanzeigen oder defekte Toiletten sind für die Bahnkunden häufige Ärgernisse. „Dass weiterhin mehr als jeder zweite Fernzug mit Defekten unterwegs ist, zeigt, dass die Deutschen Bahn AG ihren eigenen Qualitätsanspruch nicht erfüllen kann“, teilte der Obmann der FDP-Fraktion im Verkehrsausschuss des Bundestags, Torsten Herbst, mit. „Wer mehr Fahrgäste für die Schiene begeistern will, muss endlich dafür sorgen, dass die Instandsetzung der Fernzüge besser funktioniert.“
Störungen sind ein Problem der Bahn, die Pünktlichkeit ein weiteres. Im Februar war bekannt geworden, dass die
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. (dpa/moi)