Berlin. Ursula von der Leyen wurde von der Bundeswehr verabschiedet. Beim Großen Zapfenstreich war unter anderem „Wind of Change“ zu hören.

Ursula von der Leyen wird am Donnerstagabend in Berlin mit einem Großen Zapfenstreich von der Bundeswehr aus dem Amt der Verteidigungsministerin verabschiedet. Das höchste militärische Zeremoniell der deutschen Streitkräfte findet im Bendlerblock statt. Von der Leyen (CDU) zieht es aus Berlin nach Brüssel, wo sie neue EU-Kommissionspräsidentin wird

Die neue Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer sagte bei der Verabschiedung zu ihrer Vorgängerin: „Heute Abend dürfen wir Dir die Ehre erweisen für das, was Du für die Bundeswehr und unser Land geleistet hast. Du hast den Kompass auf Zukunftsfähigkeit gestellt.“

Auch Kanzlerin Angela Merkel dankte von der Leyen. Diese selbst sprach davon, dass die Aufgabe an der Spitze des Verteidigungsministeriums ihre bisher forderndste politische Aufgabe gewesen sei.

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Zum Abschied wünschte sich Ursula von der Leyen ungewohnte Töne: Die CDU-Politikerin ließ „Wind of Change“ von den Scorpions auf die Liederliste schreiben. Ein Welthit aus ihrer Heimat.

Sänger Klaus Meine glaubt zu wissen, warum von der Leyen sich für dieses Lied entschieden hat. „Der Song hat immer noch eine tiefere Bedeutung – gerade für ihre neue Aufgabe an der Spitze der Europäischen Kommission“, sagte er. „Der Traum vom Frieden lebt immer weiter, von Generation zu Generation.“ Damit könne man nicht aufhören.

„Wind of Change“ beim Zapfenstreich – und „Ode an die Freude“

„Es ist eine große Ehre“, sagte er zu dem Musikwunsch der Ministerin. „Und ich bin überzeugt, dass die Jungs von der Bundeswehr einen guten Job machen und die Nummer cool rüberbringen werden.“

Der Große Zapfenstreich folgt einer festgelegten Abfolge musikalischer Elemente und militärischer Zeremonie mit Fackelträgern. Neben dem Scorpions-Klassiker der Wendezeit wird das Stabsmusikkorps die von Mozart vertonte mittelalterliche Hymne „Ave Verum“ und die Europahymne „Ode an die Freude“ aus der neunten Sinfonie Ludwig van Beethovens spielen.

Angela Merkel fordert staatlich organisierte Seenotrettung

Am Rande des Zapfenstreichs hat sich Angela Merkel für eine Wiederaufnahme der staatlich organisierten Seenotrettung ausgesprochen. „Sicherlich wäre es gut, wir hätten auch heute wieder eine Mission Sophia und staatliche Schiffe, die retten würden“, sagte die Kanzlerin am Donnerstagabend in Berlin. Seenotrettung sei ebenso notwendig wie die Bekämpfung von Schleusern.

Im Rahmen des europäischen Seenotrettungseinsatzes Sophia waren seit 2015 Zehntausende Migranten aus dem Mittelmeer gerettet worden. Vor einigen Monaten wurde der Marine-Einsatz eingestellt, dem Italien heftigen Widerstand entgegenbrachte. Deutschland hatte sich für eine Fortsetzung der Seenotrettung starkgemacht.

Thomas de Maizière wünschte sich „Live Is Live“

Zum Großen Zapfenstreich dürfen sich die Geehrten traditionell drei bis vier Lieder wünschen. Von der Leyens Vorgänger Thomas de Maizière hatte sich für „Live Is Live“ der österreichischen Popgruppe Opus entschieden.

Der CSU-Politiker Karl-Theodor zu Guttenberg verabschiedete sich nach seinem Rücktritt als Verteidigungsminister wegen der Plagiats-Affäre 2011 mit dem Rock-Klassiker „Smoke on the Water“ von Deep Purple.

Von der Leyen hatte vor drei Wochen

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Ihr neues Amt soll sie am 1. November antreten.

Kramp-Karrenbauer als Verteidigungsministerin vereidigt

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    (dpa/ac)