Paris. Ein Mann stahl am französischen Nationalfeiertag allen die Show: Franky Zapata verblüffte als fliegender Soldat auf seinem Flyboard.

Es braucht nicht immer Jets im Formationsflug, um für Staunen zu sorgen: Bei der traditionellen Militärparade am französischen Nationalfeiertag reichte ein einziger Mann. Der allerdings superheldengleich durch die Luft zu fliegen schien.

Franky Zapata, Jetski-Rennfahrer und Erfinder des Flyboard Air, schwebte am Sonntag auf ebenjenem über die Champs-Elysées – und hatte damit alle Blicke sicher. Angetrieben von winzigen Düsentriebwerken verblüffte Zapata die Zuschauer mit seiner Erfindung, blieb vor der Kulisse des Eiffelturms auch mal scheinbar in der Luft stehen.

Militärparade in Paris: Flyboard sorgt für Aufsehen

Franky Zapata schwebt kurz über den Köpfen der Zuschauer.
Franky Zapata schwebt kurz über den Köpfen der Zuschauer. © Reuters | PASCAL ROSSIGNOL

Nach Herstellerangaben kann das Flyboard zurzeit bis zu 140 km/h erreichen, bis zu 150 Meter hoch fliegen und eine Nutzlast von 100 Kilogramm tragen. Längerfristiges Ziel seien eine Flughöhe von 3000 Metern und eine Flugzeit von 30 Minuten. Aktuell schafft das Gerät bis zu zehn Minuten.

Das Flyboard Air war Teil des technischen Militärequipments, das Frankreichs Präsident Emmanuel Macron der Öffentlichkeit präsentieren ließ. Zu sehen gab es unter anderem auch Drohnen und autonome Kleinstfahrzeuge.

Französischer Nationalfeiertag im Zeichen europäischer Verteidigung

Bei den Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag setzte Macron ein Zeichen für eine gemeinsame Verteidigungspolitik in Europa. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel war vor Ort sowie weitere Staats- und Regierungschefs, deren Länder bei der sogenannten Interventionsinitiative der europäischen Verteidigung mitmachen.

Die Initiative soll über eine deutlich engere Zusammenarbeit der Generalstäbe eine schnellere militärische Reaktion in Krisenlagen ermöglichen. Eine gemeinsame Interventionstruppe ist damit aber zunächst nicht verbunden.

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Soldaten der deutsch-französischen Brigade nehmen am 03.08.2014 in der Gedenkstätte Hartmannsweilerkopf in Hartmannsweiler im Elsass an den Gedenkfeierlichkeiten zum 100. Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkriegs teil. Auf dem Hartmannsweilerkopf waren bei verlustreichen Kämpfen fast 30 000 Deutsche und Franzosen ums Leben gekommen. Am 3. August 1914 hatte das Deutsche Reich Frankreich den Krieg erklärt. Foto: Maurizio Gambarini/dpa [ Rechtehinweis: (c) dpa ]
Von Christian Kerl und Miguel Sanches

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Merkel lobt Einladung von Macron als „große Geste“

Bundeskanzlerin Angela Merkel unterhält sich mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron während der Militärparade.
Bundeskanzlerin Angela Merkel unterhält sich mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron während der Militärparade. © Getty Images | Thierry Chesnot

Merkel würdigte Macrons Einladung als wichtiges Signal. Sie sehe das „als eine große Geste in Richtung der europäischen Verteidigungspolitik“, sagte sie am Sonntag in Paris. Sie sei auch geehrt, dass Deutsche an der Parade teilgenommen hätten.

Die Militärparade erinnert jedes Jahr an den Sturm auf die Bastille, der als Auftakt zur Französischen Revolution von 1789 gilt. Seit 1880 ist der 14. Juli offiziell französischer Nationalfeiertag.

Frankreich kündigt Weltraumkommando an

Am Vorabend der Parade hatte Macron zudem angekündigt, ein militärisches Weltraumkommando aufbauen zu wollen. Es solle bei der Luftwaffe angesiedelt werden und die Verteidigung Frankreichs auch im All sicherstellen. Das Weltraumkommando solle bereits im September starten, sagte er. Die Höhe der Kosten stünde noch nicht fest.

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(cho/dpa/rtr)