Ottawa. Kanada geht einen wichtigen Schritt im Tierschutz. So verbietet das amerikanische Land die Haltung von Delfinen und anderen Walen.
In Kanada ist es künftig verboten, Delfine und andere Wale in Gefangenschaft zu halten. Das Verbot, das das House of Commons am Montag beschlossen hat, zielt vor allem auf die Zoo-Haltung von Delfinen ab.
Ein Verstoß gegen das Gesetz sieht eine Geldstrafe von bis zu 200.000 kanadischen Dollar (ca. 130.000 Euro) vor. Im Einzelfall wäre wohl auch eine Haftstrafe von maximal sechs Monaten denkbar. Das Gesetz verbietet neben der Haltung auch die Züchtung von Delfinen und anderen Walen.
Kanada: Gesetz sieht Ausnahmen vom Verbot der Delfin-Haltung vor:
- Fälle, in denen Menschen Meeressäuger fangen, um sie zu retten
- Fälle, in denen eine Lizenz zur Durchführung wissenschaftlicher Studien vorliegt
- Einrichtungen, die vor Verabschiedung des Gesetzes Delfine oder Wale gehalten haben, dürfen dies weiterhin
Wie „Die Presse“ berichtet, halten in Kanada aktuell noch der Freizeitpark Marineland in Niagara Falls und das Aquarium in Vancouver Meeressäuger.
Auch in Deutschland wird immer wieder über die Haltung von Delfinen und Walen in Zoos und Freizeitparks diskutiert. Die Zoos in Duisburg und Nürnberg sind die einzigen Einrichtungen mit Delfinarien in Deutschland.
In Nürnberg
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In Duisburg demonstrieren Tierschütze regelmäßig gegen die Haltung von Delfinen. In dem Ruhrgebiets-Zoo sind in den vergangenen Jahren mehrere Delfine in Gefangenschaft gestorben.
• Gesetzestext: Bill S-203: „Ending the captivity of whales and dolphins“
• Bericht: „Die Presse“ zum Verbot der Delfin-Haltung in Kanada
(ac)