Eslohe. Dass Friedrich Merz und Annegret Kramp-Karrenbauer noch einmal zusammenarbeiten hätte nicht jeder erwartet. Doch nun ist es passiert.

Die CDU feiert sich selbst am Freitagabend in einer Schützenhalle in der Sauerländer Gemeinde Eslohe. Eigentlich geht es um. Es soll der Auftakt für die wichtige EU-Wahl Ende Mai sein, aber bei allem Bemühen darum, den Blick nach Straßburg und Brüssel zu lenken, geht es auch um Berlin.

„Phantastisch“ findet es jedenfalls der junge Generalsekretär Paul Ziemiak, dass Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz erstmals nach ihrem Duell um den Parteivorsitz wieder gemeinsam bei einer Veranstaltung auf der Bühne stehen. Doch wer darauf wartet, dass Merz die „liebe Annegret“ (Merz) an diesem Abend umarmt, wird von dem 63-Jährigen enttäuscht. Sie verstünden sich gut, seien sich in den Wochen des Duells näher gekommen, sagt Merz.

„Und es war auch angenehm.“ Dem Vernehmen nach wollten die beiden nach dem Auftritt zum gemeinsamen Abendessen in Merz’ nahe gelegenes Privathaus fahren. Doch wie nah sie sich wirklich stehen, bleibt den Gästen in der Schützenhalle verborgen. „Ich stehe dazu: Ich möchte, dass die CDU Deutschlands, dass Annegret Kramp-Karrenbauer als unsere Vorsitzende, erfolgreich ist. Und dazu möchte ich beitragen“, versicherte Merz der Parteichefin seine Unterstützung.

AKK- Nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.

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    Er sagte aber auch: „Ich hätte mir vorstellen können, dass diese Wahl auch anders ausgeht.“ Dann betont er das, was ihn mit Kramp-Karrenbauer verbindet: Beide haben ihre Heimat in Regionen, die als äußerst ländlich gelten. Beide betonen deshalb, dass diese Herkunft nicht mit Provinzialität zu verwechseln sei: „Heimatverbundenheit und Weltoffenheit sind keine Gegensätze“, betont Merz.

    Unmittelbar vor der Veranstaltung hat er verkünden lassen, dass er sich aus dem Aufsichtsrat der Bank HSBC Deutschland zurückziehen werde. Zur Zukunft von Merz in der CDU ist an diesem Abend nichts zu erfahren. Keiner von beiden verliert dazu ein Wort. Auch die Spekulationen,

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      Und so geht es größtenteils um das, was Thema des Abends war: um Europa. „Am Ende geht es um die eine Frage, wollen wir in der Welt in Zukunft noch eine Rolle spielen“, ruft Kramp-Karrenbauer in die Halle. Sie lobt das Schengen-Abkommen und den Binnenmarkt. Und zeigt sich heimatverbunden: Klimaziele halte man nicht durch ein Verbot von Osterfeuern ein. Die seien „gelebte Heimat“. Merz dürfte ihr zustimmen.

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      (Jens Helmecke)