Berlin. Die Abstimmung zu sicheren Herkunftsländern ist verschoben worden. CSU-Landesgruppenchef Dobrindt wählt scharfe Worte gegen die Grünen.

Die CSU attackiert die Grünen im Streit um sichere Herkunftsländer. „Die ideologische Blockade der Grünen verhindert geordnete Verfahren und verhindert die klare Unterscheidung zwischen Schutzbedürftigen und denen, die kein Bleiberecht haben“, sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt unserer Redaktion.

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sei eine notwendige Maßnahme, um Verfolgten Schutz zu gewähren, aber Missbrauch zu verhindern. „Die Anerkennungsquote von Asylbewerbern aus diesen Ländern geht gegen null, aber die Verfahren binden wichtige Kapazitäten“, betonte Dobrindt.

Die geplante Abstimmung des Bundesrats über die Einstufung vier weiterer Staaten als sogenannte sichere Herkunftsländer wurde am Freitag in der letzten Minute verschoben. Konkret hätte es um Marokko, Algerien, Tunesien und Georgien gehen sollen. Die Anerkennungsquote für

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ARCHIV - Abgelehnte Asylbewerber werden am 24.11.2015 in Leipzig (Sachsen) zum Transport zum Flughafen abgeholt. (zu dpa
Von Tim Braune, Miguel Sanches und Christian Unger

lag im vergangenen Jahr bei jeweils unter zwei Prozent.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) hatte einen kurzfristigen Antrag eingereicht, um die Debatte zu verschieben. „Wir möchten das Angebot unterbreiten, über Asylverfahrensfragen und Statusrechte, die mit diesen Fragen verbunden sind, noch einmal gründlich in Gespräche einzutreten“, sagte der thüringische Ministerpräsident der Deutschen-Presseagentur. Der Antrag wurde angenommen, die Debatte verschoben.

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