Washington. US-Präsident Donald Trump hält stur an seinem Plan für eine Grenzmauer fest. Damit könnte den USA eine neue Zerreißprobe bevorstehen.
Wäre Donald Trump der ehrliche Makler in einer hysterisch zerstrittenen Nation, hätte er Amerika einen Weg aufgezeigt. Einen Weg, wie das künstlich von ihm erzeugte Streit-Thema Nummer 1 – der Kampf gegen illegale Einwanderung – tatsächlich überparteilich gelöst werden kann.
Dass er es nicht tat während seiner Ansprache im Kongress, markiert den trostlosesten Punkt eines Abends, dessen emotionale Episoden mit Gewalt-Opfern, ehemaligen Sträflingen und Kriegs-Veteranen schnell verblassen werden.
USA droht der erneute „Shutdown“
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Weil die Demokraten ihm diesen Gefallen voraussichtlich nicht tun werden,
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von der erneut Millionen Menschen betroffen wären.
Käme es dazu oder würde Trump den Sonderweg über eine Notstandserklärung gehen, um das Geld zur Realisierung seines wichtigsten Wahlkampfversprechens zu bekommen, stünde das Land vor einer neuen Zerreißprobe mit ungewissem Ausgang.
Selbst Republikaner setzen Trump jetzt Grenzen
Denn mit seiner Sturheit, die wie so oft mit einer unredlichen Darstellung der Fakten einhergeht (es gibt de facto keine nationale Flüchtlingskrise an der Grenze!), treibt der Präsident auch einen Keil in seine eigene Partei.
Immer mehr Republikaner – siehe die jüngste Abstimmung im Senat gegen einen vorzeitigen Abzug der US-Truppen aus Syrien und Afghanistan – setzen dem Präsidenten zu Beginn des dritten Amtsjahres Planken.
Trump inszeniert sich als Brückenbauer, ist aber ein Spalter
Sie haben begriffen, dass die Lage der Nation trotz positiver Wirtschaftszahlen eine zutiefst schiefe ist. Und dass an der Spitze ein Spalter steht, der sich nur bei ausgewählten Ereignissen zynisch als Brückenbauer präsentiert. Der nächste Twitter-Skandal wird es zeigen.