Chemnitz. Die NSU-Terroristin Beate Zschäpe ist von München nach Chemnitz verlegt worden. Die Entscheidung erfolgte auf Wunsch der Verurteilten.

Es war der Wunsch von Beate Zschäpe, nun wurde er erfüllt: Die verurteilte NSU-Rechtsterroristin sitzt ihre weitere Haftstrafe in Chemnitz ab. Sie wurde am Montag von der Justizvollzugsanstalt (JVA) München nach Sachsen verlegt.

Der Transport sei reibungslos verlaufen, teilt die JVA Chemnitz mit. Die Entscheidung zur Verlegung sei nach Abstimmung zwischen den Justizministerien in Bayern und Sachsen getroffen worden, erklärte die JVA Chemnitz.

Beate Zschäpe wurde zu lebenslanger Haft verurteilt

Beate Zschäpe, die die letzten Jahre vor ihrer Verhaftung in Chemnitz gelebt hatte, wollte in einem heimatnahen Gefängnis untergebracht werden. Laut Medienberichten äußerte sie bereits Anfang Dezember den Wunsch, näher bei ihrer Familie zu sein.

Das Oberlandesgericht hatte das NSU-Mitglied im Juli 2018 wegen zehnfachen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Der 44-Jährigen wird eine

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an den Untaten des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) zugesprochen.

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    Zschäpe kommt ursprünglich aus Thüringen, hatte aber zuletzt in Sachsen gelebt. Obwohl das Urteil gegen sie aufgrund einer Revision noch nicht rechtskräftig ist, können Gefangene eine Verlegung in eine heimatnahe Unterbringung beantragen, heißt es in einer Stellungnahme der JVA Chemnitz.

    Im Falle von weiblichen Gefangenen, die wie Zschäpe ihren Wohnsitz in Sachsen hatten, wäre die JVA Chemnitz im Falle einer rechtskräftigen Verurteilung zuständig.

    Beate Zschäpe bildete zusammen mit ihren Freunden Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos die rechtsextreme NSU-Terrorgruppe, auch bekannt als „Zwickauer Terrorzelle“. Das Trio verübte in der Zeit von 2000 bis 2007 bundesweit zehn Morde, darunter an neun Menschen mit Migrationshintergrund.

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      Böhnhardt und Mundlos hatten sich im November 2011 in Eisenach nach einem Banküberfall selbst getötet. Zschäpe wurde kurze Zeit später festgenommen und saß seither in München in Untersuchungshaft.

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      (dpa/epd/tan)