Berlin. Rettungsschiffen mit Flüchtlingen wird oft die Einfahrt in europäische Häfen verwehrt. Der Entwicklungsminister verlangt eine Lösung.

Diese Reise wird er so schnell nicht vergessen: Vor wenigen Tagen besuchte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) die afrikanischen Staaten Sambia und Malawi – auch nach Namibia sollte es gehen,

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technische Probleme.

Auf einer großflächigen Weltkarte in seinem Berliner Büro sucht Müller nun, wo er und die gesamte Delegation festsaßen. Mit dem Finger streift er über die Karte. Sie soll ihm helfen, seine Aufgaben als Minister im Blick zu behalten. Ein surrealistisches Gemälde musste weichen – mit der Realität wisse er mehr anzufangen.

Herr Müller, Sie sind vor wenigen Tagen aus Afrika zurückgekehrt. Im Kongo arbeiten Kinder in Kobaltminen, den Rohstoff nutzen deutsche Autobauer für die Batterien ihrer E-Autos. Und auch die Schokolade, die wir im Supermarkt kaufen, enthält Kakao, der mit Kinderhänden angebaut wurde. Warum dürfen deutsche Firmen Profite auf Kosten von Kindern machen?

Gerd Müller: Nein, sie dürfen es nicht. Es gibt seit 1989 die Kinderrechtskonvention der Uno, die Kinderarbeit verbietet und seit 1998 die sogenannten Kernarbeitsnormen der ILO (Internationale Arbeitsorganisation, Anm. d. Red.), die unter anderem die effektive Abschaffung der Kinderarbeit vorsehen.

Es ist beschämend, dass ich vor Wirtschaftsverbänden noch immer gegen Kinderarbeit argumentieren muss. Firmenchefs sagen mir, sie können ihre Lieferketten nicht kontrollieren. Das ist Quatsch. Mit unserem Textilbündnis zeigen wir, dass es machbar ist. Die Nachverfolgbarkeit von Lieferketten ist technisch möglich. Selbst kleinere Firmen schaffen das.

Wissen Sie, wie viele deutsche Firmen von Kinderarbeit profitieren?

Müller: Die wenigsten Unternehmen können es derzeit ausschließen. Es ist doch unglaublich, dass im Jahr 2019 noch immer Kinderarbeit in Produkten deutscher Unternehmen stecken kann: in unserer Kleidung von der Unterhose bis zu den Schuhen und auch beim Essen. 150 Millionen Kinderarbeiter gibt es weltweit – das ist fast jedes zehnte Kind!

Untersuchungen zeigen, dass für unseren Wohlstandskonsum pro Deutschen durchschnittlich 50 Menschen in den Entwicklungsländern unter sklavenähnlichen Bedingungen arbeiten müssen. Das muss ein Ende haben.

Warum werden diese Unternehmen nicht zur Rechenschaft gezogen?

Müller: Bisher gibt es mit dem Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte eine freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen. Wir werden jetzt einen Schritt weiter gehen und erstmals die Einhaltung dieser Selbstverpflichtung bei den großen Firmen überprüfen, die über 500 Mitarbeiter haben.

Dazu habe ich gemeinsam mit dem Wirtschafts-, Arbeits-, Finanz- und Außenminister 7000 deutsche Unternehmen angeschrieben. Die Firmen müssen detailliert darlegen, wie sie Sozialstandards in ihren Lieferketten einhalten.

Bis wann geben Sie den Unternehmen dafür Zeit?

Müller: Im Sommer werden wir die ersten Ergebnisse des Monitorings bewerten. Wenn wir am Ende feststellen, dass die freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen nicht ausreicht, kommt 2020 eine gesetzliche Regelung, am wirksamsten wäre dies auf europäischer Ebene.

Ich lasse es nicht mehr gelten, dass deutsche Unternehmen sagen, wir können die Bedingungen in unseren Produktionsstätten nicht kontrollieren.

Das Problem ist altbekannt, Sie selbst verweisen auf eine Regelung der Uno von 1989 – trotz allem vertrauen Sie noch immer auf die Freiwilligkeit.

Müller: Ja, ich appelliere an die Verantwortung der Unternehmen, etwas zu ändern. Wir haben mit dem freiwilligen Ansatz bereits große Erfolge beim Handel von fair produzierten Bananen oder Kakao erzielt. 2012 waren erst drei Prozent des in Deutschland verwendeten Kakaos fair gehandelt, mittlerweile sind es 60 Prozent.

Lidl hat diese Woche angekündigt, demnächst nur noch Fairtrade-Bananen anzubieten und so auch ausbeuterische Kinderarbeit nicht mehr zu dulden. Leider gehen andere deutsche Handelsketten genau den anderen Weg des Lohndumpings in Entwicklungsländern.

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    Wenn wir etwa beim Kampf gegen Kinderarbeit nicht schneller vorankommen, müssen wir dies gesetzlich regeln. Ich bin aber auch Realist: Für Sanktionen für Firmen, die ihre Waren nicht fair herstellen, muss ich in der Bundesregierung noch viel Überzeugungsarbeit leisten.

    China will in den kommenden Jahren 60 Milliarden Dollar in Afrika investieren, baut Flughäfen, Straßen, Energietrassen. Wie bewerten Sie das Engagement?

    Müller: Ich sehe es durchaus positiv, dass die Chinesen in Afrika investieren. Das Geld aus China wird aber nicht nachhaltig eingesetzt. Es geht China vor allem um die Ressourcen Afrikas, nicht darum, dass die Menschen auf dem Kontinent faire Löhne erhalten und Wertschöpfung vor Ort geschaffen wird.

    Mit hohen und intransparenten Krediten führt China viele Staaten in die Schuldenfalle. Sri Lanka etwa kann die von China gewährten Kredite nicht mehr bedienen. Der Hafen fällt jetzt für 99 Jahre an die chinesischen Investoren. Das ist meine Kritik und sollte ein Warnsignal für afrikanische Staaten sein.

    In Afrika sind bereits 2000 chinesische Firmen aktiv, aus Deutschland sind es 1000. Verliert Europa den Anschluss?

    Müller: Europa hatte bis vor fünf Jahren keine wirkliche Strategie für Afrika oder Indien, weder die Unternehmen noch die Politik. Die Chinesen hingegen planen ihre Investitionen jetzt schon für die nächsten 50 bis 100 Jahre.

    Wir in Deutschland reden uns die Köpfe heiß über Elektromobilität – und die Chinesen sichern sich das Kobalt aus den Minen in Kongo. Ohne Kobalt wird aber in Deutschland kein Elektroauto vom Fließband rollen.

    Und doch fliehen viele Menschen Richtung Europa – auch aus Afrika.

    Müller: Das stimmt. Aber Migration aus Afrika ist in Deutschland nicht das Hauptproblem. Unter den Top 10 Herkunftsländern von ausreisepflichtigen Personen in Deutschland ist nur ein afrikanischer Staat: Nigeria auf Platz sieben. Davor stehen Serbien, Kosovo, Albanien, Russland und der Irak. Alles Länder, in die wir Menschen zurückführen können.

    Wir müssen hier ansetzen und nicht immer nur über mehr Abschiebungen nach Tunesien oder Marokko reden. Im Übrigen haben sich die Rückführungen in die Maghreb-Staaten in den vergangenen beiden Jahren mehr als verdoppelt.

    Wie viele Menschen werden 2019 nach Europa fliehen?

    Müller: Die Zahlen sinken seit mehreren Jahren. Die Migration über die Mittelmeerrouten ist seit 2015 um 90 Prozent auf 113.000 Menschen zurückgegangen. Die Maßnahmen der Grenzsicherung greifen, aber die Ursachen der Flucht sind längst nicht gelöst.

    Europa darf sich nicht nur auf die Sicherung von Grenzen konzentrieren. Das Mittelmeer war 2018 für 2300 Menschen ein Meer des Todes. Leider ist die Strategie der Europäischen Union bisher: viel Geld für Grenzsicherung, zu wenig Geld zur Überwindung von Hunger und Armut vor Ort.

    Es ist beschämend, dass gerettete Menschen drei oder vier Wochen auf Rettungsschiffen auf dem Meer festhängen.

    Die Träume der Flüchtlingskinder

    „Ich bin genau sieben Jahre alt. Ich komme aus Somalia. Seit fast einem Jahr lebe ich in Deutschland und es gefällt mir. Meine Schwester und ich lieben es, zu spielen und wir lieben ,Die Eiskönigin’. Ich lerne Deutsch in der Schule. Das mag ich. Mein größter Traum ist es, eines Tages ein eigenes Fahrrad zu haben. Wir haben hier in der Unterkunft Fahrräder, aber ich möchte mein eigenes. Vielleicht kann ich dann, wenn ich richtig schnell fahren, davonfliegen.“ Dieses Zitat stammt von Marianne, die mittlerweile in Berlin lebt. Sie ist Teil des Fotoprojekts „Dream Diaries“  des Uno-Flüchtlingshilfswerkes UNHCR (www.unhcr.de/dream-diaries). Zwei Fotografinnen haben dafür die Träume von Flüchtlingskindern wahr werden lassen. Wir zeigen eine Auswahl dieser wunderbaren Arbeit.
    „Ich bin genau sieben Jahre alt. Ich komme aus Somalia. Seit fast einem Jahr lebe ich in Deutschland und es gefällt mir. Meine Schwester und ich lieben es, zu spielen und wir lieben ,Die Eiskönigin’. Ich lerne Deutsch in der Schule. Das mag ich. Mein größter Traum ist es, eines Tages ein eigenes Fahrrad zu haben. Wir haben hier in der Unterkunft Fahrräder, aber ich möchte mein eigenes. Vielleicht kann ich dann, wenn ich richtig schnell fahren, davonfliegen.“ Dieses Zitat stammt von Marianne, die mittlerweile in Berlin lebt. Sie ist Teil des Fotoprojekts „Dream Diaries“ des Uno-Flüchtlingshilfswerkes UNHCR (www.unhcr.de/dream-diaries). Zwei Fotografinnen haben dafür die Träume von Flüchtlingskindern wahr werden lassen. Wir zeigen eine Auswahl dieser wunderbaren Arbeit. © © Humans of Amsterdam/Fetching_Tigerrs/UNHCR/Gerald Kelsall/iko/Shutterstock.com
    „Ich liebe Computerspiele. Eines meiner Lieblingsspiele heißt ,Combat Zombies’, also‚ ,Kampfzombies’. Einmal habe ich mich mit einem Freund unterhalten, ob es Zombies wirklich gibt. Er meinte, dass es Zombies wirklich gibt, aber ich habe ihm nicht geglaubt. Dann hatte ich doch ein bisschen Angst, nachts alleine zur Toilette zu gehen, denn man kann ja nie wissen. Deshalb möchte ich gerne ein Superheld werden, dann brauche ich keine Angst mehr zu haben. Ich wäre gern ein Superheld mit goldenen Armreifen, wie Wonder Woman. Ich würde die Kämpfe in Syrien beenden.“ Ayham ist acht Jahre alt und musste aus seiner Heimat Syrien fliehen. Er lebt nun in Wien (Österreich).
    „Ich liebe Computerspiele. Eines meiner Lieblingsspiele heißt ,Combat Zombies’, also‚ ,Kampfzombies’. Einmal habe ich mich mit einem Freund unterhalten, ob es Zombies wirklich gibt. Er meinte, dass es Zombies wirklich gibt, aber ich habe ihm nicht geglaubt. Dann hatte ich doch ein bisschen Angst, nachts alleine zur Toilette zu gehen, denn man kann ja nie wissen. Deshalb möchte ich gerne ein Superheld werden, dann brauche ich keine Angst mehr zu haben. Ich wäre gern ein Superheld mit goldenen Armreifen, wie Wonder Woman. Ich würde die Kämpfe in Syrien beenden.“ Ayham ist acht Jahre alt und musste aus seiner Heimat Syrien fliehen. Er lebt nun in Wien (Österreich). © © Humans of Amsterdam/Fetching_Tigerrs/UNHCR/Image Source Trading Ltd /Shutterstock.com
    Zwei niederländische Fotografinnen haben für das Uno-Flüchtlingshilfswerk Flüchtlingskinder in ganz Europa porträtiert und ihre Träume und Wünsche visualisiert. Debra Barraud (r.) fotografierte die Kinder, Annegien Schilling erstellte am Computer die Kinderträume in surreale Kunstwerke.
    Zwei niederländische Fotografinnen haben für das Uno-Flüchtlingshilfswerk Flüchtlingskinder in ganz Europa porträtiert und ihre Träume und Wünsche visualisiert. Debra Barraud (r.) fotografierte die Kinder, Annegien Schilling erstellte am Computer die Kinderträume in surreale Kunstwerke. © © UNHCR/Humans of Amsterdam
    Auch die 14-jährige alte Manaal ist Teil des Projektes: „Ich bin erst einmal in einem Flugzeug geflogen und das war, als wir aus Somalia hierher kamen. Im Flugzeug habe ich die ganze Zeit Schmetterlinge in meinem Bauch gespürt. Als wir am Flughafen ankamen, habe ich endlich meinen Papa wiedergesehen. Ich habe ihn sehr, sehr lange nicht gesehen, deshalb bin ich zu ihm gelaufen und habe ihn umarmt – so fest ich nur konnte. Vor einiger Zeit habe ich einen Film über eine Stewardess gesehen und sie hat so hübsch ausgesehen und war so clever, dass ich beschlossen habe, später auch Stewardess zu werden. Ich möchte reisen, Paris sehen und Schmetterlinge in meinem Bauch spüren.“ Manaals neue Heimat ist Amsterdam in den Niederlanden.
    Auch die 14-jährige alte Manaal ist Teil des Projektes: „Ich bin erst einmal in einem Flugzeug geflogen und das war, als wir aus Somalia hierher kamen. Im Flugzeug habe ich die ganze Zeit Schmetterlinge in meinem Bauch gespürt. Als wir am Flughafen ankamen, habe ich endlich meinen Papa wiedergesehen. Ich habe ihn sehr, sehr lange nicht gesehen, deshalb bin ich zu ihm gelaufen und habe ihn umarmt – so fest ich nur konnte. Vor einiger Zeit habe ich einen Film über eine Stewardess gesehen und sie hat so hübsch ausgesehen und war so clever, dass ich beschlossen habe, später auch Stewardess zu werden. Ich möchte reisen, Paris sehen und Schmetterlinge in meinem Bauch spüren.“ Manaals neue Heimat ist Amsterdam in den Niederlanden. © © Humans of Amsterdam/Fetching_Tigerrs/UNHCR/popcatter/Shutterstock.com
    Shoaib lebt heute in Berlin. Der Krieg zwang ihn, seine Heimat Afghanistan zu verlassen. „Ich denke schon an Fußball, wenn ich morgens aufwache. Auch wenn ich abends ins Bett gehe, denke ich an Fußball. Ich habe Fußball in Afghanistan gespielt und spiele jetzt in Deutschland. Viele Sachen haben sich in meinem Leben verändert – aber Fußballspielen ist gleich geblieben. Meistens spiele ich mit meinem Onkel und meinem Bruder. Sie passen nie den Ball, wenn sie spielen. Sie möchten diejenigen sein, die die Tore schießen. Deswegen möchte ich nicht mit ihnen in einem Team sein. Für mich ist es egal, wer das Tor schießt. Sobald einer aus dem Team das Tor macht, punktet das gesamte Team und das gesamte Team gewinnt.“
    Shoaib lebt heute in Berlin. Der Krieg zwang ihn, seine Heimat Afghanistan zu verlassen. „Ich denke schon an Fußball, wenn ich morgens aufwache. Auch wenn ich abends ins Bett gehe, denke ich an Fußball. Ich habe Fußball in Afghanistan gespielt und spiele jetzt in Deutschland. Viele Sachen haben sich in meinem Leben verändert – aber Fußballspielen ist gleich geblieben. Meistens spiele ich mit meinem Onkel und meinem Bruder. Sie passen nie den Ball, wenn sie spielen. Sie möchten diejenigen sein, die die Tore schießen. Deswegen möchte ich nicht mit ihnen in einem Team sein. Für mich ist es egal, wer das Tor schießt. Sobald einer aus dem Team das Tor macht, punktet das gesamte Team und das gesamte Team gewinnt.“ © © Humans of Amsterdam/Fetching_Tigerrs/UNHCR/Bernatskaya Oxana/Shutterstock.com
    Sie sei ein sehr starkes Mädchen (7), stark wie ein Löwe. Diese Worte stammen von Hannahs Onkel. Das Mädchen flüchtete mit ihrer Großmutter und ihrem Onkel aus Syrien nach Deutschland. Sie leben in Berlin. Hannah vermisst ihren Zwillingsbruder und ihre Eltern, die weiterhin in Syrien leben.
    Sie sei ein sehr starkes Mädchen (7), stark wie ein Löwe. Diese Worte stammen von Hannahs Onkel. Das Mädchen flüchtete mit ihrer Großmutter und ihrem Onkel aus Syrien nach Deutschland. Sie leben in Berlin. Hannah vermisst ihren Zwillingsbruder und ihre Eltern, die weiterhin in Syrien leben. © © Humans of Amsterdam/Fetching_Tigerrs/UNHCR/Maggy Meyer/Shutterstock.com
    Amr (15) musste seine Heimatland Syrien mit einem Schlauchboot verlassen und lebt mittlerweile in Wien. Er träumt von einer Welt ohne Krieg. Eines Tages will er Journalist werden, damit „ die Menschen die Wahrheit erfahren. Journalisten haben die Macht dazu“.
    Amr (15) musste seine Heimatland Syrien mit einem Schlauchboot verlassen und lebt mittlerweile in Wien. Er träumt von einer Welt ohne Krieg. Eines Tages will er Journalist werden, damit „ die Menschen die Wahrheit erfahren. Journalisten haben die Macht dazu“. © ©Humans of Amsterdam/Fetching_Tigerrs/UNHCR/petoei/andrea crisante/andrewvect/kasha_malasha/Shutterstock.com
    Shana ist acht Jahre alt. Auch sie kommt aus Syrien und lebt nun in Österreichs Hauptstadt. Mit der Unterstützung des UNHCR fand ihre Familie wieder zueinander. Shana glaubt an Märchen und träumt davon, als Prinzessin in einer Burg zu leben.
    Shana ist acht Jahre alt. Auch sie kommt aus Syrien und lebt nun in Österreichs Hauptstadt. Mit der Unterstützung des UNHCR fand ihre Familie wieder zueinander. Shana glaubt an Märchen und träumt davon, als Prinzessin in einer Burg zu leben. © © Humans of Amsterdam/Fetching_Tigerrs/UNHCR/Juhku/Shutterstock.com
    Die fünfjährige Avien und ihre achtjährige Schwester Farida sind aus Syrien geflohen und haben in Berlin Zuflucht gefunden. Sie lieben es, ihre Geheimnisse miteinander zu teilen, im Park zu spielen und Schmetterlinge zu jagen.
    Die fünfjährige Avien und ihre achtjährige Schwester Farida sind aus Syrien geflohen und haben in Berlin Zuflucht gefunden. Sie lieben es, ihre Geheimnisse miteinander zu teilen, im Park zu spielen und Schmetterlinge zu jagen. © © Humans of Amsterdam/Fetching_Tigerrs/UNHCR/Dimedrol68/Shutterstock.com
    Khalid ist 20 Jahre alt und 2009 aus Somalia nach Wien (Österreich) gekommen. Seit seiner Ankunft lernt er fleißig die deutsche Sprache und geht zur Abendschule, um eines Tages studieren zu können. Er träumt davon, eines Tages einen „Job mit Sinn“ zu haben. „Während des Fastenmonats Ramadan bin ich freiwillig in Kinder- und Altersheime gegangen, um mit den Menschen dort zu reden und zu spielen. So habe ich hautnah erlebt, was es heißt, anderen zu helfen. Ich wünsche mir, dass die Menschen besser miteinander auskommen, sich gegenseitig zuhören und verschiedene Meinungen wertschätzen.“ Als Kind hatte er nie die Möglichkeit gehabt, seinen Geburtstag zu feiern. Er träumt von einer Mottoparty bei der sich seine Freunde als Harry Potter oder Batman verkleiden. Seine Schwester sagt immer zu ihm: „Du bist die Tinte und das Leben ist ein Buch. Du kannst deine eigene Geschichte schreiben.“
    Khalid ist 20 Jahre alt und 2009 aus Somalia nach Wien (Österreich) gekommen. Seit seiner Ankunft lernt er fleißig die deutsche Sprache und geht zur Abendschule, um eines Tages studieren zu können. Er träumt davon, eines Tages einen „Job mit Sinn“ zu haben. „Während des Fastenmonats Ramadan bin ich freiwillig in Kinder- und Altersheime gegangen, um mit den Menschen dort zu reden und zu spielen. So habe ich hautnah erlebt, was es heißt, anderen zu helfen. Ich wünsche mir, dass die Menschen besser miteinander auskommen, sich gegenseitig zuhören und verschiedene Meinungen wertschätzen.“ Als Kind hatte er nie die Möglichkeit gehabt, seinen Geburtstag zu feiern. Er träumt von einer Mottoparty bei der sich seine Freunde als Harry Potter oder Batman verkleiden. Seine Schwester sagt immer zu ihm: „Du bist die Tinte und das Leben ist ein Buch. Du kannst deine eigene Geschichte schreiben.“ © © Humans of Amsterdam/Fetching_Tigerrs/UNHCR/kzww/Shutterstock.com
    Ghazels Traum ist es, dass jeder Mensch Flügel hat, um fliegen zu können, den Mond zu umarmen und den Himmel zu berühren. Die zehn Jahre alte Ghazel aus Syrien lebt in Lausanne in der Schweiz.
    Ghazels Traum ist es, dass jeder Mensch Flügel hat, um fliegen zu können, den Mond zu umarmen und den Himmel zu berühren. Die zehn Jahre alte Ghazel aus Syrien lebt in Lausanne in der Schweiz. © © Humans of Amsterdam/Fetching_Tigerss/UNHCR/Claudio Divizia/Shuttershock.com
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    Was schlagen Sie vor?

    Müller: Eine einheitliche Regelung innerhalb der EU hat wenige Chancen. Die am stärksten betroffenen Länder der EU müssen Absprachen treffen, welches Land welche Rettungsschiffe an Land lässt und wie die Flüchtlinge verteilt werden. Zugleich muss die EU verstehen, dass Afrika eine ganz zentrale Zukunftsfrage ist. Aber bislang zeichnet sich das weder in der Struktur der Kommission ab noch in den Finanzplänen bis zum Jahr 2027.

    Die EU-Mittel für ganz Afrika sollen lediglich von 4,5 auf 5,5 Milliarden Euro pro Jahr steigen. Mit diesen Regentropfen werden wir Afrika, das 100-mal so groß wie Deutschland ist, nicht zum grünen Kontinent machen. Die EU muss ihre Investitionen zur Überwindung von Hunger und Armut und zur Schaffung von Bleibeperspektiven vor Ort mindestens verdoppeln.